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Er starb 61-jährig am 10. Februar 1987 in Berlin – vor genau 30 Jahren.

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Showmaster aus Berlin: Vor 30 Jahren starb Hans Rosenthal

Erst im Rias, später im Fernsehen: Hans Rosenthal wurde vom Publikum geliebt, nicht zuletzt für seine Sendung "Dalli Dalli". Vor 30 Jahren ist der Showmaster in Berlin gestorben.

In einer Zeit vor Günther Jauch stand ein anderer für intelligente Ratespiele und Quizsendungen: Hans „Hänschen“ Rosenthal. Wie Jauch war er beliebt, schlagfertig, stellte mit verschmitztem Gesichtsausdruck mehr oder weniger schwierige Fragen und lockte damit Millionen Zuschauer vor die Bildschirme. Statt „Wer wird Millionär?“ hieß seine Sendung „Dalli Dalli“. Er starb 61-jährig am 10. Februar 1987 in Berlin – vor genau 30 Jahren.

Hans Rosenthal war Feuer und Flamme für seinen Beruf, „der eigentlich keiner ist“, wie er selbst einmal sagte. Er sprühte vor Ideen und war populär wie kaum ein anderer Showmaster seiner Zeit. Rosenthal konzipierte und moderierte Sendungen wie „Wer fragt, gewinnt“, „Allein gegen alle“ oder „Spaß muss sein!“ und gab mit schnellem Witz und Temperament zunächst dem Rundfunk, dann dem Fernsehen seine eigene Prägung.

Besonderer Kandidat in Folge 121: Günther Jauch

Doch im ersten seiner „Zwei Leben in Deutschland“, wie er seine Autobiografie nannte, deutete wenig darauf hin, dass Rosenthal einmal zum Publikumsliebling werden würde. Er kam 1925 als Sohn eines jüdischen Bankbeamten in Berlin zur Welt, verlor früh seine Eltern, kam ins Heim. Sein Bruder starb in einem KZ, er selbst überlebte Krieg und Holocaust wie durch ein Wunder, versteckt in der Laubenkolonie "Dreieinigkeit" in Lichtenberg.

In seinem „zweiten Leben“ führte Rosenthals Weg zum Showmaster zunächst ins Radio. 30 Jahre gehörte er dem Berliner Sender Rias an. Die von seinem berühmten „Spitze!“-Sprüngen geprägte TV-Show „Dalli Dalli“ moderierte er von 1971 bis 1986 mehr als 150 Mal. Besonderer Kandidat in Folge 121: Günther Jauch. Die ARD belebte den Klassiker unter dem Namen „Das ist spitze!“ wieder, die Show lief bis April 2015, eine Fortsetzung ist vorerst nicht geplant. Marktanteile von rund 50 Prozent, die Hans Rosenthal erreichte, waren einfach nicht mehr zu schaffen. (dpa, Tsp)

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„Dann muss ich eher lachen als weinen“: Traudl Rosenthal starb 88-jährig in Berlin. Sie wurde 2016 neben ihrem Mann Hans Rosenthal auf dem Jüdischen Friedhof an der Heerstraße in Berlin-Charlottenburg begraben.

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