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Nun in voller Länge in der ARD-Mediathek: Das Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker.

© Tsp

Silvesterkonzert: Ende gut, alles gut?

Vielen Klassikfreunden hat es gar nicht gefallen, dass die ARD das Silvesterkonzert mit den Berliner Philharmonikern nur unvollständig sendete. Jetzt ist das Konzert wenigstens in der ARD-Mediathek in voller Länge zu sehen.

Die ARD will die Klassikfreunde versöhnen. Am Donnerstag hat der Sender das Silvesterkonzert 2012 in voller Länge in die Mediathek gestellt (www.DasErste.de/mediathek). Bis dahin fehlten jene Minuten, die auch in der Live-Übertragung gefehlt hatten. Die ARD hatte am 31. Dezember um 17 Uhr 25 das Konzert mit den Berliner Philharmonikern gestartet. Das Erste ging dabei das Risiko einer Live-Übertragung ein. Bis 18 Uhr 55 hatte das Orchester für sein ambitioniertes Programm Zeit. Es reichte nicht ganz, obwohl die Senderverantwortlichen zusätzliche Minuten beisteuerten, auf anschließende Programmtrailer verzichteten – das Erste beendete seine Übertragung mitten in Brahms’ Ungarischem Tanz. Dass sich das Konzert dabei schon, wie eine Sprecherin des verantwortlichen RBB sagte, in der Zugabe-Phase befand, konnte den Ärger der Klassikfans nicht mildern: Die ARD schnitt ein Konzert ab, das in Kinos in Deutschland wie im Ausland, in TV-Programmen zwischen China und Frankreich bis an sein Ende übertragen wurde.

Für die Klassikfreunde hat das Erste so gehandelt, wie bei Fußballübertragungen nie gehandelt würde: mitten im Elfmeterschießen Bild und Ton abdrehen. Das ist in diesem Land unter Todesstrafe gestellt, selbst wenn Pose gegen Muckel spielt. Wahr ist auch, dass das Erste nach der Klassik den Klassiker „Dinner for One“ zeigte. Der läuft in den ARD-Dritten gefühlte hundert Mal an Silvester, musste der also auch im Ersten laufen?

Wahr ist ferner, dass die ungeschickt, unglücklich agierende ARD am Silvestertag aus der Konzertübertragung ausstieg. Während also rechts am Bildrand der Abspann zum Konzert lief, lief in der Mitte ein Programmtrailer. Es war der unsagbar fröhliche Andy Borg, der zu seinem „Silvesterstadl“ um 20 Uhr 15 animierte. Spätestens die Kombi von Silvesterkonzert und „Silvesterstadl“ ließ den Klassikfan kollabieren. Joachim Huber

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