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© Promo

Sims 3: Spiel des Lebens

Die erfolgreiche Computersimulation „Die Sims“ geht in die dritte Runde. Allerdings ohne deren Schöpfer Will Wright.

Sie spielen in einer Liga mit Super Mario und Lara Croft: Mit weit über 100 Millionen verkauften Exemplaren gehören „Die Sims“ zu den erfolgreichsten Computerspielen überhaupt, und das ohne Gewalt und Ballerei. Am heutigen Donnerstag kommt mit „Die Sims 3“ nun die von den Fans sehnlich erwartete Fortsetzung heraus, nachdem der ursprüngliche Starttermin im Februar vom Spieleverlag Electronic Arts verschoben wurde.

Die wichtigste Neuigkeit bei den „Sims 3“ dürfte sein, dass das ursprüngliche Spielkonzept bei allen Neuerungen, Erweiterungen und Verbesserungen beibehalten wurde. Die „Sims“ simulieren nach wie vor das Leben im Computerformat – mit dem großen Unterschied zum „real life“, dass der Spieler alle Fäden in der Hand hält. Im Zentrum steht nach wie vor die soziale Interaktion, was vor allem die weibliche Fangemeinde erfreut.

Erfolgreich an den „Sims“ war auch immer die Vermarktung. Mit einer Vielzahl von kostenpflichtigen Erweiterungspaketen, die bis zu 30 Euro kosten, wurden die „Sims“ zu einer der großen Cash Cows von Electronic Arts. Das neue Spiel, das neben Windows-PCs auch Apple-Computer unterstützt, kostet rund 50 Euro, die nächsten Erweiterungspakete werden nicht lange auf sich warten lassen.

Die neuen „Sims“ sind zugleich ein Abschied von Will Wright, dem genialen Spielentwickler, der Electronic Arts (EA) im April verlassen hat, um sich voll und ganz seiner Firma Stupid Fun Club zu widmen. Dort macht er das, was ihm am meisten Spaß macht: neue Spielkonzepte jenseits von PC und Fernseher ersinnen. Zuvor hatten Wright und EA beim Simulationsspiel „Spore“ erkennen müssen, dass nicht jede gute Idee zündet. Der Spieler erhielt darin gottgleiche Macht, um streng nach darwinistischen Auswahlkriterien aus Einzellern in der Ursuppe Geschöpfe zu erschaffen, die als Weltraumfahrer neue Sterne erobern.Von der Kritik gelobt, blieb der Verkauf hinter den Erwartungen zurück. Und das in einer Zeit, in der auch Branchenprimus EA zunehmend Probleme bekam. Bereits 2008 mussten Stellen gestrichen werden. Im Februar gab Electronic Arts nach weiteren Umsatzrückgängen bekannt, dass jede zehnte Stelle entfällt und ganze Standorte geschlossen werden. Umso größer sind die Hoffnungen, die auf „Sims 3“ ruhen.

Dessen Neuerungen erschließen sich den eingefleischten Sims-Fans auf den ersten Blick. Mit größtem Entzücken wird sofort an jeder Einstellschraube zum Aussehen von Mund- und Augenpartien und zum Winkel der Nasenspitze gedreht, und auch die größere Kleiderauswahl beglückt die Fans. Überhaupt geht es erstaunlich oft um das Thema Glück beziehungsweise dessen Abwesenheit. Werden Wünsche erfüllt, steigt das Glücksgefühl. Doch dieser Zustand hat nur eine kurze Halbwertszeit. Gerade noch freute sich die selbst geschaffene Figur wahnsinnig über den neuen Luxuskühlschrank, da stößt ihn die Leere darin schon in die nächste Existenzkrise. Konsumverzicht ist in solchen Situationen keine Lösung, vielmehr besteht der Sinn des Spieles gerade in den ständigen Verschönerungen und Erweiterungen. Dieses Element wird nun noch stärker gefördert, nicht zuletzt mit der neuen Sims-3- Community im Internet. Zum Anfüttern liegt dem Spiel ein Gutschein bei, in der Hoffnung, dass glückliche Kunden immer wiederkommen, um im angeschlossenen Online-Shop neue Objekte zu kaufen.

Welchen Lebensweg ein Sims einschlägt, hängt indes von der individuellen Kombination aus rund 40 Eigenschaften ab. Soll die Figur ehrgeizig, charismatisch, athletisch und zugleich ein Virtuose sein, oder will man in einer Familie lieber einen mürrischen Computerfreak auf eine hoffnungslos romantische Kleptomanin treffen lassen? Um im Beruf erfolgreich zu sein, ist es in jedem Fall sinnvoll, mit seinem Chef zumindest eine Eigenschaft zu teilen. So startet man auf der Karriereleiter schneller zum Profisportler, Rockstar oder Astronaut durch. Vor der Eroberung des Weltraums muss jedoch – eine weitere Neuerung der Sims 3 – erst einmal Sunset Valley und die eigene Nachbarschaft erkundet werden. Genau wie die eigenen Sims werden auch die Nachbarn älter, entwickeln sich weiter. Neben Nachbarn und Verwandten spielen Freunde eine wichtige Rolle. Sie kennenzulernen ist nicht schwer, wenn man regelmäßig die neu geschaffenen Treffpunkte wie Buchhandlung, Bistro oder den Friedhof besucht.

An einer Neuerung können sich auch die Familienmitglieder der Sims-Spieler erfreuen. Die leicht quakende Kunstsprache „Simlish“ lässt sich zwar nicht ändern. Doch immerhin kann nun die Tonlage der Sims reguliert werden.

www.diesiems3.de

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