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Die Dschungelcamp-Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel Hartwich

© dpa

Sommerdschungelcamp 5 bei RTL: Gruppentherapie vor laufender Kamera

Hass, Wut und Tränen: Weil die Teilnehmer aus dem Dschungelcamp ihre Erfahrungen gar nicht verarbeiten können, bietet RTL jetzt Vergangenheitsbewältigung deluxe. Ohne nackte Haut geht das nicht.

So ein Dschungelcamp ist eine traumatische Erfahrung. Mobbing. Ekelanfälle. Tote Tiere.  Zerplatzte Träume. Und Zurückweisung. So mancher der B-,C- und D-Promi, den es in den australischen Busch verschlagen hat, konnte das offenbar noch gar nicht verarbeiten. Langsam, aber sicher züchtet RTL hier eine Mannschaft an völlig verstörten Stars heran. Gut, dass der Sender jetzt auf dieses Problem reagiert und zur Vergangenheitsbewältigung das Sommerdschungelcamp anbietet. Ein schöner Service vor laufender Kamera. Schließlich können sich die vermeintlichen Stars die Behandlung privat oft gar nicht leisten.

Da wird noch einmal aufgearbeitet, was damals eigentlich passiert ist, und die alten Grenzerfahrungen mit neuen ins Vergessen gedrängt. Gesprächstherapie gepaart mit Paartherapie gepaart mit Verhaltenstherapie. Gute Mischung. Besonders nötig war das offenbar bei den Teilnehmern aus Staffel 5, Jahrgang 2011. „Legendär“ sei die gewesen, sagt Moderatorin Sonja Zietlow. „So viel Wut, so viel Hass, so viel Gift.“ Und tatsächlich gibt es offenbar einigen Klärungsbedarf.

Hatte es Möchtegern-Topmodel Sarah Knappik tatsächlich schwerer als alle anderen? Wurde sie echt so fies gemobbt, dass ihr nur der Auszug blieb? Hat Konkurrent Jay Khan ihr damals das unmoralische Angebot gemacht, eine Liebesbeziehung zu inszenieren? Oder war in Wirklichkeit sein Techtelmechtel mit Sängerin Indira nur eine Lüge? Und was war eigentlich das Problem von Schauspieler Mathieu Carrière?

Dschungelcamp: Auf eine neue Runde Tränen, Hass und Demütigung

Ach, und was es da auf der Couch zu erzählen gibt! In Kürze, für die, die es interessiert: Jay Khan hat das Angebot nur im „Flachs“ gemacht. Sarah konnte wirklich keiner leiden. Und Mathieu Carrière hat tatsächlich das ein oder andere Mal geweint. Aber nur weil er persönlich enttäuscht war von anderen Camp-Teilnehmern.

Auf Twitter ist man sich zu diesen Zeitpunkt bereits sicher: Die heutige Therapie-Session ist schon jetzt mit Abstand die allerbeste Folge des Sommerdschungelcamps. Da geht man sogar so weit zu sagen: Die heutige Show habe Andreas Kümmert als bisheriges TV-Highlight des Jahres 2015 von Platz eins verdrängt. Auch Therapeuten Sonja Zietlow und Daniel Hartwich freuen sich schon angesichts der Schlammschlacht.

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Am Ende muss man Prollo-Model Sarah Knappik eines lassen: Die Sache mit der Vergangenheitsbewältigung hat sie mit Abstand am besten hinbekommen. Da sitzt sie, nach einer dieser peinlichen Aufgaben, rauchend mit pinkem Partyhut in einem Puff, bläst Nikotinwolken in die Luft und sagt: „Ich hab mich gehäutet. Ich bin ein ganz neuer Mensch.“

Klare Sache. Da will man sie gleich wieder ins Camp schicken. Schließlich ist sie jetzt soweit. Ein neuer Mensch, ganz stark jetzt, bereit für mehr Kakerlaken, Rattenhirn und Schlangen. Die Zuschauer sehen das ähnlich. Da hat die kalkulierte Provokation von Mathieu Carrière, vor laufender Kamera auf ein Stück Eis zu pinkeln und es so in Rekordzeit zu schmelzen, nichts geholfen. Nackter Penis hin oder her. Carrière ist raus, Khan ist raus, Knappik darf hoffen. Auf eine neue Runde Tränen, Hass und Demütigung.

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