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Medien: Sozusagen der Oscar

Der MTV Europe Music Award wurde 1994 eingeführt, um auf den europäischen Musikmarkt Rücksicht zu nehmen. Nominiert sind 2001 zu zwei Dritteln amerikanische Künstler, obwohl sie nur zu einem Drittel in den Charts vertreten sind.

Der MTV Europe Music Award wurde 1994 eingeführt, um auf den europäischen Musikmarkt Rücksicht zu nehmen. Nominiert sind 2001 zu zwei Dritteln amerikanische Künstler, obwohl sie nur zu einem Drittel in den Charts vertreten sind. Das ist doch ein merkwürdiges Ergebnis, oder?

Viele amerikanische Künstler sind weltweite Topstars und auch in Europa sehr beliebt. Da ist es nur natürlich, dass diese Künstler auch für die MTV Europe Music Awards nominiert sind. Von einem amerikanischen Übergewicht würde ich deswegen nicht sprechen. Es treten zahlreiche nicht-amerikanische Bands auf wie zum Beispiel Dido, Depeche Mode oder Rammstein. Erfolgreiche Sparten wie britischer Gitarren-Rock, deutscher Hip-Hop oder italienischer Alternativ-Pop sind fast völlig ausgeblendet.

Was sagt das noch über Europa aus?

Man kann natürlich nicht alle Stilrichtungen berücksichtigen. Die regionalen Kategorien bieten regionalen Künstlern eine Plattform. Aber: Es sind die Zuschauer, die die Acts nominiert haben, und es sind die Zuschauer, die bestimmen, wer gewinnt. Nicht MTV.

Die Nominierungen werden von Zuschauern, MTV, Journalisten und der Plattenindustrie zusammengestellt. Existieren dabei spezifische Ländergewichtungen?

Das ist richtig. Die Nominierung für die 13 übergreifenden Kategorien erfolgte durch einen ausgewählten Kreis von Repräsentanten aus der Musikindustrie aus allen Ländern. Über die regionalen Nominierungen haben ausschließlich die Zuschauer in den einzelnen Ländern abgestimmt.

Kennen Sie die Nominierungen für MTV Polen oder MTV Spanien?

Nicht auswendig. Alle Nominierungen in 22 Kategorien im Kopf zu haben, ist etwas schwierig. Einige Künstler der anderen Ländern sind mir bekannt, vor allem in Norwegen, Italien oder natürlich Großbritannien. Polen und Spanien sind dann aber schon eher exotische Länder für mich.

Gab es nach dem 11. September Überlegungen, die Verleihung abzusagen?

Natürlich gab es Diskussionen. Ich war am 11. September selbst drüben in New York. Ich habe vor Ort und auch hier mit vielen jungen Leuten gesprochen. Und es gab immer wieder dieselben Wünsche: Wir brauchen Normalität! Wir brauchen Stabilität! Am Ende war das Resultat sehr einstimmig, dass wir die Show unbedingt realisieren wollen und den Menschen in dieser eher schwierigen Zeit eine Freude bereiten wollen.

Die Verleihung findet heute in Frankfurt am Main statt. Diese Stadt ist für die Musiklandschaft recht unbedeutend. Warum dort?

Jede größere Stadt Deutschlands stand zunächst zur Debatte. Letzlich kam es auf die Logistik an. Die Festhalle in Frankfurt ist sehr schön, hat einen großen Backstage-Bereich - und dann gibt es den internationalen Flughafen gleich um die Ecke. Frankfurt ist vielleicht nicht Musik-Hauptstadt, umso schöner ist es aber, dass wir Musik auch dorthin tragen und die Stadt so zum Rocken bringen.

Sehen Sie sich als Konkurrenz zum Viva-Comet?

Nein. Unsere Show ist eine der wichtigsten Musikveranstaltungen weltweit, sozusagen der Oscar der Musikszene. Hier treten die weltweit größten Stars auf.

Können Sie sich den täglichen Stand der Abstimmung im Netz ansehen?

Nein, kann ich nicht. Will ich auch nicht. Ich bin sehr gespannt, wer welchen Preis letzlich gewinnt. Diese Freude möchte ich mir nicht verderben.

Welchen Tipp geben Sie für das beste Video ab?

Spontan sage ich: "Clint Eastwood" von den Gorillaz.

Der MTV Europe Music Award wurde 1994 eingefü

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