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Sparzwang: Berliner Verlag kündigt Haustarifvertrag

Der Berliner Verlag hat den Haustarifvertrag gekündigt. Der Journalistenverband Berlin-Brandenburg kritisiert, dass für die Belegschaft weitere Einschnitte unzumutbar seien.

Der Berliner Verlag hat den Haustarifvertrag gekündigt. Der seit 1992 geltende Vertrag koppelt die Gehälter bei „Berliner Zeitung“ und „Berliner Kurier“ an die bundesweiten Tarifverträge, wie der Journalistenverband Berlin-Brandenburg (JVBB) am Montag in Berlin mitteilte. Ein Sprecher des Kölner DuMont-Konzerns, der 65 Prozent am Berliner Verlag hält, bestätigte die Kündigung.

Der JVBB erklärte, damit schere ein Verlag aus dem Tarifgefüge aus, dessen Miteigentümer Helmut Heinen Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) sei. Der Kölner Heinen-Verlag hält 35 Prozent am Berliner Verlag. Die Kündigung setze ein schlechtes Signal für die laufenden bundesweiten Tarifverhandlungen für Tageszeitungen, kritisierte die Journalistengewerkschaft.

"Weitere Einschnitte sind unzumutbar"

Der Verlag M. DuMont Schauberg verfolge damit weiter einen Weg, den er „durch Auslagerungen von Abteilungen und die Gründung einer tariflosen Redaktionsgemeinschaft für die Tageszeitungen in den vergangenen Jahren bereits eingeschlagen hatte“. Der Verlag habe den Gewerkschaften kurzfristige Gespräche angeboten. Dort werde auszuloten sein, welche Verschlechterungen für die Beschäftigten entstünden. „Einer Belegschaft, die seit Jahren unter Entlassungen, Auslagerungen von Betriebsteilen und Etatkürzungen gelitten hat, sind weitere Einschnitte nicht zuzumuten“, erklärte der JVBB-Vorsitzende Alexander Fritsch.

M. DuMont Schauberg hatte in der vergangenen Woche bekanntgegeben, dass im Unternehmensbereich Köln 84 der insgesamt 850 Stellen in Verwaltung, Verlag und Druckzentrum abgebaut werden. In Köln erscheinen die Zeitungen „Kölner Stadt-Anzeiger“, „Kölnische Rundschau“ und „Express“. epd

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