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Medien: „Spieglein, Spieglein“ an der Wand ... Aust-Nachfolge: Steingart und Vorkötter favorisiert

Zurück aus Bali: Stefan Aust kam, sah und machte den nächsten „Spiegel“, während sich andere im Verlagshaus an der Nachfolgefrage abarbeiteten. Wer wird nach Stefan Aust Chefredakteur?

Zurück aus Bali: Stefan Aust kam, sah und machte den nächsten „Spiegel“, während sich andere im Verlagshaus an der Nachfolgefrage abarbeiteten. Wer wird nach Stefan Aust Chefredakteur? Quasi im Stundentakt wurde die Liste der potenziellen Kandidaten erneuert. Folgende Namen und Lösungen standen drauf: Gabor Steingart, „Spiegel“-Büroleiter in Washington, in einer Doppelspitze mit Mathias Müller von Blumencron, Chef von Spiegel Online; Jakob Augstein, Journalist, Erbe und Gesellschafter, in Kombination mit Müller von Blumencron; Hans-Ulrich Jörges, Kolumnist und Mitglied der „Stern“-Chefredaktion; Kurt Kister, stellvertretender Chefredakteur der „Süddeutschen Zeitung“; Uwe Vorkötter, Chefredakteur der „Frankfurter Rundschau“ (FR); Nikolaus Brender, ZDF-Chefredakteur.

Am Ende eines langen Dienstages schrumpfte im Verlagshaus an der Brandstwiete die Liste auf zwei Namen zusammen – Steingart und Vorkötter. Gabor Steingart hält sich gerade in Deutschland auf. Er bekommt am Donnerstag von der Bank ING-DiBa den „HelmutSchmidt-Preis“ für seine „Spiegel“-Titelgeschichte „Weltkrieg um Wohlstand“ verliehen. Steingart, vormals Bürochef in Berlin, gilt als Kronprinz von Stefan Aust. In der Redaktion wird er jedoch weniger als Gutmensch gesehen, bei der vergangenen Wahl der Mitarbeiter KG hat er nur 70 Stimmen bekommen. Das hat ihn enttäuscht und nach Washington getrieben. Aber das Amt eines „Spiegel“-Chefredakteurs wird ihm zugetraut.

Uwe Vorkötter wollte die Gerüchte um seinen möglichen Wechsel von Frankfurt nach Hamburg gestern nicht kommentieren. Nach „Stuttgarter Zeitung“ und „Berliner Zeitung“ ist er seit 2006 Chef der „Rundschau“ und hat sein Blatt in den vergangenen Monaten durch turbulente Zeiten geführt. Um die gravierenden Auflagenverluste zu stoppen, stellte die „FR“ im Mai als erste überregionale Tageszeitung aufs Tabloid-Format um. Doch das Ergebnis ist bislang eher bescheiden.

Stefan Aust machte am Ende des Tages immer noch den „Spiegel“ von nächster Woche. jbh/sop

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