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Sportjournalismus: Rubenbauer zurückgetreten

Gerd Rubenbauer ist als Sportkommentator bei der ARD zurückgetreten. Rubenbauer hat außerdem schwere Vorwürfe gegen Heribert Faßbender erhoben und sich über interne "Ränkespiele" beklagt.

Hamburg/München - "Es liegt an einem", sagte der prominente Sportjournalist im "Bayerischen Rundfunk" (BR) über Faßbender, der bei der Fußball-Weltmeisterschaft Teamchef der ARD ist. Rubenbauer warf Faßbender vor, ihn über die geplanten Reportereinsätze bei der WM nicht informiert zu haben.

Er brauche das "Herumgeeiere" von Fassbender nicht, zu dem er "16 Jahre loyal gestanden" habe. "Wenn man nicht einmal angerufen wird und gesagt bekommt, was man bei der WM tun könnte, ist mir das an Kommunikation zu wenig", sagte Rubenbauer. Der 57-Jährige Kommentator beklagte sich über interne "Ränkespiele" und "Messerstechereien" und erklärte dazu: "Ich lasse mich ungern zum Spielball machen."

Rubenbauer wies im BR-Interview zugleich Spekulationen zurück, wonach sein Rücktritt in Zusammenhang mit seinem Reporter-Kollegen Reinhold Beckmann stünde, der Favorit auf die Übertragung des WM- Finales sein soll. Die Sportchefs der ARD sind derzeit in Leipzig bei einer Zusammenkunft, bei der auch über die WM-Planung gesprochen wird.

Dass sich die ARD bei der Besetzung des WM-Finalreporters womöglich auch von Umfragewerten leiten lassen könnte, kritisierte Rubenbauer ebenfalls: "Es wäre höchst demaskierend für einen Sender, wenn er sich auf Umfragen verlassen würde." In einigen Umfragen war Beckmann von Fernsehzuschauern als WM-Finalreporter favorisiert worden.

ARD-Sprecher Rudi Küffner hatte am Abend zuvor bestätigt, dass Rubenbauer den ARD- und BR-Intendanten Thomas Gruber telefonisch über seinen Rücktritt informiert habe. "Er hat uns wissen lassen, dass er sich als Sportkommentator freiwillig langsam in den Ruhestand begeben will. Die Olympischen Winterspiele in Turin sollen sein letztes Highlight gewesen sein", sagte Küffner.

Rubenbauer kündigte an, dass er sein bislang vernachlässigtes Privatleben künftig mehr genießen wolle. "Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist", sagte er. Die Olympischen Winterspiele seien für ihn ein schöner Abschluss gewesen. (tso/dpa)

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