zum Hauptinhalt

Medien: Strafversetzt: „Pfarrer Braun“ in neuen Folgen

Früher waren es Margaret Rutherford als Miss Marple und Heinz Rühmann als Pater Brown, die dem kriminellen Agieren der Mitbürger auf eher unkonventionelle Manier den Garaus machten; Rühmann spielte den Pater Brown zweimal, in „Das schwarze Schaf“ (1960) und „Er kann’s nicht lassen“ (1962). Und so, wie die Münchner Schauspielerin Ruth Drexel 2005 in der ARD als bayerische Miss Marple ihren Dienst antrat, so begann bereits vor ihr Ottfried Fischer als bayerischer Pfarrer Braun.

Früher waren es Margaret Rutherford als Miss Marple und Heinz Rühmann als Pater Brown, die dem kriminellen Agieren der Mitbürger auf eher unkonventionelle Manier den Garaus machten; Rühmann spielte den Pater Brown zweimal, in „Das schwarze Schaf“ (1960) und „Er kann’s nicht lassen“ (1962). Und so, wie die Münchner Schauspielerin Ruth Drexel 2005 in der ARD als bayerische Miss Marple ihren Dienst antrat, so begann bereits vor ihr Ottfried Fischer als bayerischer Pfarrer Braun. Ähnlichkeiten mit den Originalen? Höchstens ein gewisser Charme. Wie Fischer so in seiner Kutte mit Hut daherstapft, stets einen passenden Bibelspruch auf der Lippe, und dem Leben, so scheint’s, zuweilen etwas mehr zugewandt als manch anderer – das hat schon was.

Drei neue 90-Minüter stehen nun mit Fischer an, „Der unsichtbare Beweis“ (heute), „Drei Särge und ein Baby“ (21. September) und „Kein Sterbenswörtchen“ (28. September). Pfarrer Braun wird diesmal zusammen mit seiner Haushälterin Margot Roßhauptner (Hansi Jochmann) in das ostdeutsche Kleinstädtchen Pfaffenberg in Sachsen versetzt, strafversetzt, wie Bischof Hemmelrath (Hans-Michael Rehberg) und sein getreuer Monsignore Mühlich (Gilbert von Sohlern) mehrfach betonen. Strafversetzt, damit er endlich seinem klerikalen Amte nachgeht und nicht länger Leiche nach Leiche anzieht. Pfaffenberg ist der an Verbrechen ärmste Ort Deutschlands. Kaum haben Pfarrer Braun und Frau Roßhauptner das neue Pfarrhaus bezogen, liegt sie auch schon blass und kalt da, die erste Leiche in Pfaffenberg, oben, im ersten Stock des zentralen Wirtshauses, in Form der jungen, hübschen, allseits begehrten Fremdenführerin Rosa. Die Folge ist dramaturgisch zuweilen hanebüchen, mitunter unmotiviert inszeniert und mit völlig vernachlässigten Nebenfiguren versehen, aber die Mono- und Dialoge und stoisch gemurmelten Bibelzitate des Fischer’schen Pfarrer Braun sind das Einschalten allemal wert.

„Pfarrer Braun – Der unsichtbare Beweis“: ARD, 20 Uhr 15

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false