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Die zweite Generation der Surface-Tablets von Microsoft ist dünner und leichter. Mindestens genauso wichtig aber ist die längere Akkulaufzeit von bis zu zehn Stunden beim Surface 2. Foto: AFP/Montage Tsp

© AFP

Surface 2: Tiefer gelegt

Im zweiten Anlauf werden Microsofts Surface-Tablets zu echten Konkurrenten für iPads und Android-Tafeln.

Microsoft hat in dieser Woche die zweite Generation seiner Surface-Tablets herausgebracht. Das Spitzenmodell heißt Surface Pro 2 und kostet je nach Ausstattung zwischen 880 Euro und 1780 Euro. Von der Leistung her spielt es in der PC-Liga. Der eigentliche Herausforderer für das iPad und die Zehn-Zoll-Tablets aus dem Android-Lager ist darum das Surface 2. Es wird von einem für diese Geräteklasse typischen Nvidia-Chip angetrieben. Vor allem aber ist der Preis – in der kleinen Variante mit 32 Gigabyte Speicher kostet es 430 Euro, mit 64 Gigabyte sind es 530 Euro – durchaus konkurrenzfähig. Wir haben uns das Einsteigergerät Surface 2 im Test genauer angesehen.

Der größte Vorteil der Surface-Tablets ist die fast nahtlose Integration in die Microsoft-Welt. Dokumente, die auf einem klassischen Computer mit Word oder Excel erstellt wurden, werden im Microsoft-eigenen Cloud-Speicher Skydrive abgelegt und können nun unterwegs vom Surface-Tablet abgerufen und bearbeitet werden. Loggt man sich mit seinem Windows-Kennwort auf seinem Surface-Tablet ein, entfällt die gesonderte Anmeldung beim Online-Speicher. Das Surface enthält eine angepasste Version des Office-Pakets.

Die Einschränkungen beim Funktionsumfang des Office-Pakets fallen nicht weiter ins Gewicht. Weniger gut gelöst ist allerdings die Bedienung. Die Menüpunkte sind dank des aufgewerteten Displays zwar trotz der geringen Größe gut lesbar. Dennoch kann zum Beispiel in Word das Formatieren des Textes zum Geschicklichkeitstest werden, wenn mit dem Finger millimeterkleine Symbole angetippt werden müssen.

Dennoch hat Microsoft mit den neuen Tablets im Vergleich zur ersten Generation der Surface-Geräte einen gewaltigen Sprung nach vorn gemacht. Das Surface 2 setzt Wischkommandos absolut verzögerungsfrei um, Apps und Programme öffnen sich sofort, keinerlei Ruckler stören den Nutzer. Fotos und Videos sind bestechend scharf, da das Surface nun genauso wie die Profi-Variante mit einem Full-HD-Bildschirm ausgestattet wurde. Mindestens genauso wichtig ist, dass die zweite Generation der Surface-Tablets nun eine konkurrenzfähige Akkureichweite anbietet. Das Surface 2 kommt bis zu zehn Stunden ohne Nachladen aus. Der eingebaute Ständer auf der Rückseite lässt sich nun zweifach verstellen, die anklickbaren Tastaturen mit dem integrierten Mauspad, die zugleich als Deckel fungieren, haben bereits in der Urversion überzeugt. Das gilt auch für das 16:9-Bildschirmformat. Ebenfalls positiv: Es gibt keine übermäßige Wärmeentwicklung an der Rückseite, kein Lüftergeräusch setzt sich im Gehör fest.

Das Surface 2 wird mit Windows 8.1 in der RT-Variante ausgeliefert. Der Start-Button, über den nun viele wichtige Funktionen direkt zu erreichen sind, steht damit auch auf dem Tablet zur Verfügung. Die erweiterte Suche sowie die verbesserte Anordnung und Verwaltung der Apps gelten auch für die Tablets.

Die größte Einschränkung beim Surface bleibt der Umstand, dass man seine gewohnten Windows-Programme nicht installieren kann. Insgesamt ist die Auswahl an Apps im Windows Store aber deutlich gewachsen, so dass dieser Nachteil zumindest teilweise ausgeglichen werden kann. Durch Xbox Live besteht an Unterhaltungsspielen kein Mangel, Publikationen wie „Stern“, „Zeit“ und Tagesspiegel lassen sich ebenso als App installieren wie die ZDF-Mediathek, die „Tagesschau“ oder n-tv. Als Alternative zur Foto-App kann zum Beispiel Adobe Photoshop Express aus dem Store geladen werden. Mit der Zattoo-App wird das Tablet sogar zum TV-Ersatz für unterwegs. Von den sozialen Netzwerken sind Twitter und Facebook mit Apps vertreten, Google+ oder LinkedIn fehlen.

Besonders gravierend ist der Mangel bei den Alternativ-Browsern. Weder Chrome noch Firefox oder Opera finden sich im Windows Store. Immerhin erlaubt der Internet Explorer das Abspielen von Flash-Inhalten, so dass Youtube-Videos direkt im Browser angesehen werden können. Allerdings gibt es auch dabei Einschränkungen. Der Video-on-demand-Dienst Watchever benötigt etwa die Silverlight-Technik. Doch obwohl das Werkzeug von Microsoft stammt, lässt es sich auf dem Surface nicht installieren.

Bei Tablets wird inzwischen gefeilscht wie auf dem Fischmarkt. Apple spendiert den iPad-Neukäufern seine App-Sammlungen iLife und iWork als Zugabe, Microsoft legt zu den beiden neuen Surface-Tablets 200 Gigabyte Online-Speicher für zwei Jahre und kostenloses Telefonieren mit Skype für ein Jahr obendrauf.

Am Ende des Tests ist festzustellen, dass sich die beiden neuen Microsoft-Tablets, aber besonders das Einsteigergerät, nicht verstecken müssen. Die größten Ungereimtheiten der ersten Version wurden ausgeräumt. Nun kommen die Office-Integration beim Surface 2 mitsamt dem für viele Anwender wichtigen Outlook sowie die Windows-Kompatibilität des Surface Pro 2 erst richtig zur Geltung.

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