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Ein paar Pannen bei der Präsentation des WePads im März – das wegen der Namensähnlichkeit zum iPad nun WeTab heißt – haben Helmut Hoffer von Ankershoffen das Leben erschwert. Aber das ist vorbei: Nächste Woche soll die Auslieferung beginnen. Foto: dpa

© picture alliance / dpa

Tablet-PCs: Jetzt kommt das deutsche iPad

Gegenentwurf zu Apple: Der Tablet-Computer WeTab kennt so gut wie keine Beschränkungen. In der nächsten Woche soll nun die Auslieferung beginnen.

Der Rahmen fällt diesmal kleiner aus. Im März hatte Helmut Hoffer von Ankershoffen noch die gesamte heimische Computer-Fachpresse nach Berlin geladen, um den iPad-Konkurrenten aus Deutschland vorzustellen. Dass auf dem Prototyp des WePad nur ein vorgefertigtes Video lief, war sicherlich nicht besonders geschickt. Und dass der Name wegen der Ähnlichkeit zum Apple-Produkt in WeTab geändert wurde, hätte sich der Chef der Berliner IT-Firma Neofonie auch früher überlegen können. Doch allen Unkenrufen in der Branche zum Trotz gelangt das WeTab nun in der nächsten Woche tatsächlich in den Verkauf. „Am Freitag kommen die Geräte in Deutschland an“, sagte von Ankershoffen bei der Präsentation des (fast) fertigen WeTabs im kleinen Kreis in Berlin.

Der Tablet-PC aus Deutschland mit seinem großen Display ist ein Gegenkonzept zum iPad. Es kommt ohne die Beschränkungen aus, die Apple den Nutzern auferlegt. Das WeTab funktioniert ohne weiteren Computer, seine Daten bekommt der Anwender auch ohne iTunes-Spezialsoftware auf das Gerät. Anders als auf dem iPad können Webseiten mit Flash-Videos dargestellt werden. Per USB, Speicherkarte und Grafikausgang lassen sich andere Medien und Geräte anschließen. Auch für die Entwickler aus der Linux-Community und Programme rund um Googles Mobilsystem Android gibt es weniger Beschränkungen. Kein Wunder also, dass die Idee hinter dem neuen Tablet-PC nicht nur die Medien, sondern genauso die potenziellen Käufer begeistert hat. So sehr, dass das Interesse die Kapazitäten des Unternehmens offenbar übersteigt. Bis vor kurzem war beim Online- Versandhaus Amazon zu lesen, das WeTab werde vom 21. September an ausgeliefert. Das gilt jedoch nur für die bis vor kurzem eingegangenen Vorbestellungen. Nun heißt es: „Leider reicht die Erstbestückung durch den Hersteller nicht aus, um die Nachfrage zu decken. Der Artikel kann weiterhin vorbestellt werden.“

Dass nun auch bei der Auslieferung mit heißer Nadel gestrickt werde, glaubt von Ankershoffen dennoch nicht. Die Geräte sind da, bei der Ersteinrichtung werden die WeTabs per Update auf den neuesten Stand gebracht, weitere Verbesserungen sind vorgesehen. „Einen Tag X gibt es da ohnehin nicht“, sagte er. Aber von Ankershoffen gibt zu, dass es weiterhin Erklärungsbedarf gibt. Beim dritten Vertriebspartner, dem Otto-Versand, könne zwar schon jetzt bestellt werden, ausgeliefert werde aber dort erst im November. „Das heißt jedoch nicht, dass bei Amazon und dem Media-Markt ebenfalls erst ab November ausgeliefert wird.“

Als von Ankershoffen und sein Partner Tore Meyer von 4tiitoo das Tablet im März vorstellten, erläuterte der Gruner-+-Jahr-Verlag seine Pläne für eine „Stern“-App. Bei der Präsentation am Dienstag fehlte jedoch eine entsprechende Anwendung. Als Vertriebspartner sind die Verlage erst mittelfristig interessant – auch wenn es bereits „eine Reihe von Content-Partnerschaften“ gebe, sagte dazu von Ankershoffen.

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