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Tagesspiegel: Fester Stand

Der Tagesspiegel behauptet sich als meinungsführende Tageszeitung Berlins. Doch die Situation in der Hauptstadt ist nicht einfach für Zeitungen.

Neue Situation, neues Glück? Der Verkauf des Berliner Verlags durch die britische Mecom-Gruppe an den Kölner M.-DuMont-Schauberg-Verlag wird an den zwei Grundkonstanten des Berliner Printmarktes nicht rütteln - der großen Vielfalt und dem harten Wettbewerb. Das macht die Situation in Berlin einzigartig im bundesweiten Vergleich und besonders schwierig für die Medienhäuser in der Hauptstadt. Zehn Tageszeitungen werden hier herausgegeben, davon sind sieben Abonnementsblätter - Der Tagesspiegel, "Berliner Zeitung", "Berliner Morgenpost", "Welt/Welt kompakt", "taz", "Neues Deutschland", "Junge Welt" - und drei Boulevardzeitungen ("Bild", "B.Z.", "Berliner Kurier"). Dazu suchen mehr als zwei Dutzend Radiostationen, der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) mit Hörfunk und Fernsehen sowie private TV-Regionalsender wie FAB und TV.Berlin die Aufmerksamkeit der Bewohner in Berlin und in der Hauptstadtregion.

Bis auf den gebührengestützten RBB müssen sich die Medien der Hauptstadt über den Markt finanzieren. Bei den Zeitungen sind der Vertrieb und die Anzeigen die wichtigsten Erlösfaktoren, und das bei scharfer Konkurrenz, geringer Kaufkraft und einer fortwirkenden publizistischen Ost-West-Teilung.

Große Vielfalt und harte Konkurenz in den Medien

Vor diesem Hintergrund ist das Zeitungmachen in der Hauptstadt, die eben auch Sitz von Regierung und Parlament ist, eine Leistungsschau sondergleichen. Die maßgeblichen Blätter haben potente Verlage im Rücken. Bei Tagesspiegel und dem Schwesterblatt Potsdamer Neueste Nachrichten sind das die Verlagsgruppe Holtzbrinck ("Zeit", "Handelsblatt"), bei "Welt" Gruppe, "B.Z.", "Bild" und "Berliner Morgenpost" die Axel Springer AG, bei "Berliner Zeitung"/"Berliner Kurier" ist es der M.-DuMont-Schauberg-Verlag.

Der Tagesspiegel hat da seinen festen Stand. Seit Jahren kann er steigende, respektive stabile Auflagenzahlen vorweisen (siehe Grafik oben). Das ist umso bemerkenswerter, als die Verkaufsauflagen des Mediums Zeitung in Berlin wie in ganz Deutschland ansonsten rückläufig sind.

Auch beim jüngsten "Medien-Tenor" zählte der Tagesspiegel als Zeitung für Berlin und Deutschland mit Platz vier zu den meistzitierten Tageszeitungen der Republik, er ist damit Deutschlands meistzitierte regionale Abonnementszeitung, weit vor der Abo-Konkurrenz der "Berliner Zeitung" und sehr weit vor der "Berliner Morgenpost". Die Qualität des Tagesspiegels zeigt sich auch bei seinen Lesern. Bei den sogenannten Entscheidern, Meinungsmachern und Multiplikatoren in der Region, zu denen auch rund 4500 registrierte Lobbyisten und Vertreter der etwa 1900 Interessensverbände zählen, hat der Tagesspiegel die höchste Reichweite (laut Entscheidungsträger-Analyse Berlin 2007). Nach den Zahlen der Leseranalyse 2007 erreicht eine Ausgabe im Schnitt 348 000 Leser. Sie sind gebildet, beruflich erfolgreich, einkommensstark und vielseitig interessiert. Tsp

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