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Talksendung: "Anne Will" schlägt die Konkurrenz

Genugtuung? Anne Wills Talksendung liegt vor "Hart aber fair" und "Maybrit Illner".

Der Marktführer des deutschen Fernsehens, die ARD, hat auch die Meinungsführerschaft – wenn man die Polittalks so bewerten will. Nach NDR-Angaben ist „Anne Will“ die in diesem Jahr erfolgreichste politische Gesprächssendung. Der NDR-Sonntagstalk, der im September 2007 „Sabine Christiansen“ nachgefolgt ist, kommt demnach auf einen Jahresschnitt von 3,60 Millionen Zuschauern und 12,8 Prozent Marktanteil pro Ausgabe. Auf Platz 2 folgt die Mittwochsendung „Hart aber fair“ vom WDR mit durchschnittlich 12,2 Prozent Marktanteil und 3,00 Millionen Zuschauern. Die Gesprächssendung mit Frank Plasberg ist im Oktober 2007 aus dem WDR-Fernsehen in die ARD gewechselt. Die ZDF-Konkurrenz „Maybrit Illner“ (ZDF) kommt am Donnerstag zwar mit 12,6 Prozent auf einen höheren Marktanteil als „Hart aber fair“, muss sich bei der Zuschauerzhal 2008 – 2,39 Millionen im Schnitt – mit der Bronze-Medaille begnügen.

Die ARD wird sich beglückwünschen, mit „Anne Will“ den Anschluss zu „Sabine Christiansen“ gefunden zu haben, obgleich sich die Talkshows in ihrem Ablauf und in ihrer Struktur zuweilen ähneln wie die Kessler-Zwillinge. Will-Kritiker werfeb die Frage auf, wie es um die Akzeptanz bestellt wäre, hätte der Sonntagstalk nicht die exzellente Vorlaufquote des „Tatorts“. „Hart aber fair“ hat es da am Mittwoch deutlich ungemütlicher, allein, Frank Plasberg (und sein Team) scheint mit Präzision, Biss und echter Streitkultur die relevantere Sendung geglückt. Plasberg, das ist der Godfather des Faktenchecks und Einspielfilms (mit wachsender Neigung zur Selbsteuphorisierung).

Talkt Maybrit Illner schon so lange, wie das ZDF sendet, seit 1963? Irrtum, was 1999 als „Berlin Mitte“ startete, feiert 2009 als „Maybrit Illner“ das Zehnjährige. Journalistisch gedacht wie gemacht und mittlerfrei vom Moment der Überraschung. 

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