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Medien: Talkshow für Boris

Im DSF will der Tennisstar endlich die richtigen Fragen stellen

Boris Becker erweitert die Riege prominenter Talkmaster im Fernsehen. „18 Jahre lang wurde mir nie die richtige Frage gestellt. Es ging nie um den Menschen. Vielleicht kann ich das mit meinen Gästen besser machen“, sagte der ehemalige Tennisstar auf der Unternehmenspressekonferenz des Deutschen Sportfernsehens (DSF) in Hamburg. Der dreimalige Wimbledonsieger und glücklose Internet-Unternehmer, dessen Geschäftspartner Hans-Dieter Cleven neben den Unternehmen EM.TV und Karstadt-Quelle Teilhaber am DSF ist, soll von April an pro Jahr 15 Sendungen mit einer Länge von jeweils 30 Minuten moderieren.

Produziert wird der „Boris Becker-Talk" von Friedrich Küppersbusch und dessen Firma Pro Bono, die auch Talkshows wie „Maischberger“ auf n-tv verantwortet. „Ich finde es mutig, wenn einer nach einer solchen Karriere nicht nur der Erste Vorsitzende des eigenen Denkmalschutzvereins wird, sondern noch einmal etwas wagt“, sagte Küppersbusch. Becker meinte, sein Vorteil sei, dass er wisse, wie es sich anfühlt, auf dem Platz zu stehen, vor Tausenden zu spielen, zu gewinnen und zu verlieren. „Normalerweise werden Journalisten von Sportlern als Gegner angesehen. Bei mir ist das sicher anders. Außerdem kann man mich, der ich die Situation selbst kenne, nicht so leicht abspeisen.“ Der Vertrag mit dem Sender wird drei Jahre laufen und auch Kommentare zu herausragenden Tennis- und Fußballspielen umfassen. Üben konnte der 35-Jährige bereits beim NDR, für den er 2003 das Wimbledon-Turnier kommentierte, und bei Johannes B. Kerner, bei dem er im vergangenen Herbst eine Woche lang gewissermaßen als Co- Moderator agierte. Auf die Frage, welche Schlagzeile man sich nach den ersten Sendungen wünsche, sagte Küppersbusch: „Boris Becker: Konzentration im entscheidenden Satz“.

Gleichzeitig gab der Spartenkanal bekannt, 2003 erstmals seit seiner Gründung vor elf Jahren schwarze Zahlen erwirtschaftet zu haben. Ein Konsortium aus EM.TV, Karstadt-Quelle und Hans-Dieter Cleven hatte den defizitären Kirch-Sender im Mai 2003 übernommen – allerdings ohne die damaligen Schulden von 22 Millionen Euro. Als Vergleichszahl dazu macht sich nun ein Gewinn von 300 000 Euro im Jahr 2003 gut. Die Kosten wurden um immerhin dreißig Prozent gedrückt, die Werbeerlöse und der Marktanteil bei den Zuschauern (derzeit im Schnitt 2,5 Millionen) haben sich merklich erhöht.

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