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Kein Vergnügen

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TOPF VOLL Gold: Harrys Frau? Erst bezahlen!

Moritz Tschermak wundert sich über Bezahlschranken in der Yellowpress.

Bei der Frage, wie Verlage mit Texten im Internet Geld verdienen können, setzt Bild.de seit einiger Zeit auf ein sogenanntes Freemium-Modell: Vieles gibt’s beim Onlineableger der „Bild“-Zeitung umsonst, die richtig tollen Inhalte aber nur gegen Kohle. Will man zum Beispiel den Grabstein von Dirk Bach sehen: bezahlen. Oder die neue Freundin von Bastian Schweinsteiger: bezahlen. Und bei Facebook geklaute Opferfotos, die Bild.de auf der Startseite nur verpixelt ankündigt: genau, bezahlen.

Für Printprodukte ist dieses Locken hinter eine Bezahlschranke kaum umsetzbar. Schließlich kann jeder Kioskkunde am Zeitschriftenregal kostenfrei nachschlagen und -lesen. Die Pioniere der „Freizeit Vergnügen“ versuchen es trotzdem. Auf dem Cover ihrer aktuellen Ausgabe schreibt die Regenbogenredaktion: „Prinz Harry – Diese Frau kämpft um seine Liebe“. Neben „Feuerkopf Harry“ steht eine Blondine, deren Gesicht per Photoshop komplett unkenntlich gemacht ist. Investiert die geneigte Leserin nun die 65 Cent für das Blatt, kann sie im Heftinnern Harrys Ex-Freundin Cressida in voller Pracht sehen.

Cressida soll „mit den Waffen einer Frau“ versuchen, den Prinzen zurückzugewinnen. Könnte klappen, findet die „Freizeit Vergnügen“, denn: „Auch optisch ragt sie aus der Normalität hervor wie ein Weltkonzern unter Tante-Emma-Läden“.

Die royale Rückholaktion könnte allerdings von einer anderen Verehrerin sabotiert werden: „Prinz Harry – Todesangst – Eine schöne Frau bedroht sein Leben“, titelt die „Freizeit heute“. Eine australische Studentin soll per Plakat schon mehrfach um seine Hand angehalten haben. Vergebens. Und da lauert die Gefahr: „Gibt ja nichts Hinterhältigeres als die Rache einer verschmähten Frau.“

Doch „Harry ist Soldat – er wird sich hoffentlich zu wehren wissen“. Klingt so, als gilt die „Todesangst“ vor allem für die Studentin.

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