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Inhaltlich unterscheidet sich die "Super Freizeit" kaum von der "Prima Freizeit".

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TOPF VOLL Gold: Was ist der Unterschied zwischen "Super" und "Prima"?

Warum die Regenbogenblätter "Super Freizeit" und "Prima Freizeit" ihre ganz eigene Vorstellung von inneren Werten haben.

Was ist der Unterschied zwischen „Super“ und „Prima“? Irgendeine Idee? Keine Sorge, das hier soll nicht zur sprachwissenschaftlichen Abhandlung ausarten. Stattdessen zum Blick ins Zeitschriftenregal. Denn dort liegen die Monatshefte „Super Freizeit“ und „Prima Freizeit“ nebeneinander. Beide Regenbogenblätter erscheinen im Bauer-Verlag. Und beide zeigen: Der Unterschied zwischen „Super“ und „Prima“ ist einzig und allein der äußere Umschlag.

Texte, Fotos, Anzeigen – alles gleich

Die restlichen 80 Seiten sind komplett identisch: Texte, Fotos, Anzeigen – alles gleich. Egal, ob „Prima“ (September-Ausgabe) oder „Super“ (Oktober-Ausgabe): Paola Felix erzählt, dass ihre Seele „wieder laufen lernen“ musste, Angela Merkel „ist am Ende ihrer Kräfte“. In beiden Reiseteilen geht’s nach Australien (Meinung der Redaktion: „Hier fühle ich mich pudelwohl“). Und beim Kreuzworträtsel muss man wissen, wie der „franz.-belg. Fluss zur Nordsee“ heißt.

Die "Prima Freizeit" hat nahezu den gleichen Inhalt wie die "Super Freizeit".
Die "Prima Freizeit" hat nahezu den gleichen Inhalt wie die "Super Freizeit".

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Dass einzelne Artikel durch die verschiedenen Titel eines Verlags wandern und erst in Heft A erscheinen, eine Woche später in Heft B und noch mal zwei Wochen später in Heft C, ist Regenbogenalltag. Was soll's? Ausgedachte Geschichten haben eh keine Halbwertszeit. Aber ganze Hefte exakt identisch? Das ist selbst in diesem Lug-und-Trug-Markt eine bemerkenswerte Leserverarschung. Zumal die gleichen Inhalte nicht gleich viel kosten: Für die „Super Freizeit“ muss die Leserschaft 79 Cent bezahlen, für die „Prima Freizeit“ zehn Cent mehr.

Die angeblichen Sorgen von Ursula von der Leyen

Ganz am Ende beider Hefte gibt es dann übrigens doch noch einen Anfall von Individualität. Auf Seite 83 schreibt das eine Heft über die angeblichen Sorgen von Ursula von der Leyen („,Graue Haare? Die kann man färben!’“), das andere Magazin über Florian Silbereisen („Schluss mit dem Hochzeitsschwindel“). Das war es dann aber auch schon wieder. Direkt nebenan steht die Ankündigung für die nächste Ausgabe. Und die ist: komplett gleich.

Moritz Tschermak

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