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Die „Schöne Woche“ sorgt sich um Angela Merkel.

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TOPF VOLL Gold: Wer halbwegs gesund bleibt

Die Montags-Kolumne "Topf voll Gold": Die "Schöne Woche" denkt über einen Rücktritt der Bundeskanzlerin nach.

Terror in Frankreich, Pegida, Regen über Deutschland – es gab viel zu berichten in den letzten Tagen, vielleicht haben die Medien deshalb nichts davon mitbekommen, dass unsere Kanzlerin ihren Job an den Nagel hängt. Ja, tatsächlich: „Angela Merkel - Rücktritt!“, verkündet die „Schöne Woche“ in der aktuellen Ausgabe mit Ausrufezeichen.

Grund für den Abgang: „Ein Schwur aus der Vergangenheit“ hole „Angie“ nun ein, schreibt das Blatt. „Wie unheimlich!“ Der mysteriöse „Schwur“ ist in Wirklichkeit ein 17 Jahre altes Zitat von Merkel, die gesagt hatte, sie wolle „irgendwann den richtigen Zeitpunkt für den Ausstieg aus der Politik finden.“ Und der ist nun gekommen. Findet die „Schöne Woche“. Schließlich sei es kein Geheimnis, dass Macht süchtig mache. „So hetzte die Bundeskanzlerin bis zuletzt von einem Termin zum nächsten, überhörte nur allzu gern die Alarmsignale ihres Körpers“ – im Gegensatz zu den Spinn-Doktoren der „Schönen Woche“, die aus dem Grummeln im Kanzlerinnenkörper den endgültigen Schluss ziehen: „Es ist Zeit für den Rücktritt, wenn sie das Ganze halbwegs gesund abschließen möchte“.

Genau genommen ist die Überschrift – „Rücktritt!“ – also nicht als Beschreibung der Tatsachen zu verstehen, sondern als Empfehlung an die Kanzlerin, was wir uns früher hätten denken können, immerhin zeichnet sich die „Schöne Woche“ durch „eine hohe Service- und Ratgeberorientierung aus“, wie der Verlag auf seiner Website verkündet. Auch 2015 macht die Regenbogenpresse dort weiter, wo sie letztes Jahr aufgehört hat.

Mats Schönauer

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