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Medien: TV-Sendung empört Franzosen

TF1 veröffentlicht Telefonat mit Mörder.

Knapp vier Monate nach den Attentaten von Toulouse hat ein TV-Sender Telefon-Mitschnitte der Polizeiverhandlungen mit dem Täter Mohamed Merah veröffentlicht. Er hatte sieben Menschen getötet und sich anschließend in seiner Wohnung verschanzt. Die Ausstrahlung am Sonntagabend löste in Frankreich heftige Diskussionen über die Rechtmäßigkeit aus. Angehörige der Opfer des Serienmörders verurteilten die Veröffentlichung durch TF1 als Skandal und Respektlosigkeit. Die Justiz kündigte Ermittlungen dazu an, wie die Aufnahmen an die Öffentlichkeit kommen konnten. Der Sender TF1 rechtfertigte sich am Montag und hob hervor, dass er nur seinem Informationsauftrag nachgekommen sei.

Mohamed Merah hatte im März insgesamt sieben Menschen im Großraum Toulouse erschossen, darunter an einer jüdischen Schule drei Kinder und einen Lehrer. Bevor er nach rund 32-stündiger Polizeibelagerung seiner Wohnung bei einer wilden Schießerei getötet wurde, hatte er sich selbst als Mudschahed bezeichnet und erklärt, dem Terrornetzwerk Al Qaida nahezustehen. Auf den Aufnahmen ist zu hören, wie der Serienmörder ohne jeglichen Anschein von Reue seine Verbrechen und Pläne erklärt. Zu einer möglichen Erstürmung seiner Wohnung sagt er an einer Stelle: „Seid euch darüber bewusst, dass ihr einen Mann vor euch habt, der vor dem Tod keine Angst hat. Ich liebe den Tod, wie ihr das Leben liebt.“ dpa/AFP

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