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Newsweek_Spiegel

© Repros: Tsp

Verdacht auf Ideenklau: ''Spiegel'' bremst wie ''Newsweek''

Das aktuelle „Spiegel“-Titelblatt gleicht in vielen Details dem Cover der polnischen „Newsweek“. Doch das Nachrichtenmagazin streitet eine mutmaßliche Nachahmung ab.

Fast sieht es so aus, als blockiere die aktuelle Wirtschafts- und Finanzmarktkrise auch die Kreativität in einigen Redaktionen. Das aktuelle „Spiegel“-Titelblatt gleicht zumindest in vielen Details dem Cover der polnischen „Newsweek“, die bereits am 6. Oktober erschien: Beide Blätter zeigen eine Notbremse, beide fragen, wie die Wirtschafts- und Finanzkrise gestoppt werden kann.

Dass der „Spiegel“ diese Titelidee von der „Newsweek Polska“ geklaut hat, streitet Georg Mascolo, zusammen mit Mathias Müller von Blumencron Chefredakteur, ab: „Das ist absoluter Unsinn. Weder ich noch die Titelbildredaktion kannten das Cover von ,Newsweek Polska’.“ Es sei Zufall, dass der „Spiegel“ den gleichen Einfall wie die „Newsweek“ gehabt habe – auch wenn sich die „Spiegel“-Redaktion „stets eine Fülle von Magazinen anschaut, schon um zu sehen, wie die Konkurrenz auf aktuelle Entwicklungen reagiert.“

Erst Anfang August hatte das Hamburger Nachrichtenmagazin mit einem ähnlichen Verdacht auf Ideenklau für Aufsehen gesorgt. „Macht das Internet doof?“, fragte der „Spiegel“, kurz zuvor war die amerikanische „Atlantic“ mit dem Titel erschienen „Is Google making us Stoopid?“, illustriert in ähnlichen Google-Farben und Typografie, die dann auch der „Spiegel“ verwendete. Chefredakteur Mathias Müller von Blumencron hatte die Ähnlichkeit der Titelbilder damals nicht geleugnet und darauf verwiesen, dass der „Atlantic“ ein so in der Zeit liegendes Thema nicht gepachtet habe. Sonja Pohlmann

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