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Verlag: Neven DuMont will kein Tollpatsch sein

Der Kölner Verlagserbe streitet sich mit dem „Spiegel“.

Konstantin Neven DuMont will nicht mit dem tollpatschigen Koch aus dem Zeichentrickfilm „Ratatouille“ verglichen werden. Es soll auch nicht behauptet werden, dass er Chefredakteure der Zeitungsgruppe DuMont Schauberg („Berliner Zeitung“, Frankfurter Rundschau“) „unentwegt“ mit „wirren SMS-Nachrichten“ traktierte. Auch sein Gebiss will er sich während eines Geschäftsessens nicht mit Zahnseide gereinigt haben.

All das steht aber im aktuellen „Spiegel“ und deshalb hat der 41-jährige Verlagserbe eine Unterlassungsaufforderung an das Nachrichtenmagazin geschickt. Bis Freitagmittag habe der „Spiegel“ Zeit gehabt, eine Unterlassungserklärung abzugeben. Das sei nicht passiert, jetzt gehe der Streit vor Gericht, sagt Konstantin Neven DuMont. „Ich bin eigentlich kein Prozesshansel, aber ich will nicht mehr, dass unwahre oder rufschädigende Sachen über mich behauptet werden.“

Die „Spiegel“-Geschichte scheint ihn besonders nachhaltig getroffen zu haben. Autor Alexander Osang schildert in dem Text seinen Besuch bei Konstantin Neven DuMonts Vater, dem 84-jährigen Verleger Alfred Neven DuMont. Er hat gerade einen Roman über eine gestörte Vater-Sohn-Beziehung geschrieben, doch auch im wirklichen Leben gibt es Parallelen. Sein Sohn sei „nicht bei Sinnen“ gewesen, sagt Alfred Neven DuMont an einer Stelle im „Spiegel“-Text und meint damit die Realität. Es geht um den vergangenen Herbst, als Konstantin Neven DuMont, damals noch Verleger und Vorstandsmitglied bei MDS, öffentlich gegen die Führungsspitze des Verlags und seinen Vater wetterte und daraufhin von seinen Aufgaben entbunden wurde.

Der „Spiegel“ äußerte sich am Freitag nicht zu dem Streit. Konstantin Neven DuMont hofft, mit den rechtlichen Schritten sein Bild in der Öffentlichkeit zumindest ein Stück weit zurechtrücken zu können. Ob das gelingt, liegt jedoch vor allem an ihm selbst. Sonja Pohlmann

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