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Verlage: Springer baut ''Bild''-Gruppe um

Mit dem Wechsel des Geschäftsführers der "Bild"-Zeitungsgruppe, Christian Nienhaus, zur WAZ-Mediengruppe ordnet die Axel Springer AG die Leitung der Markenfamilie "Bild" neu.

Die Zeitungen, Zeitschriften und das Online-Angebot der "Bild"-Gruppe werden vom 1. Januar an von Andreas Wiele (45) als Vorstand verantwortet, teilte der Medienkonzern in Hamburg mit. Der vom Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner geführte Zeitungsbereich wird zur "Welt"-Gruppe/Regionalzeitungen und Internationales.

Damit wolle Axel Springer die "multimedial ausgerichtete Markenstrategie noch konsequenter umsetzen" können, erklärte Döpfner. Die publizistische Verantwortung für "Bild" und "Bild am Sonntag" bleibt bei Döpfner. Deren Chefredakteure Kai Diekmann und Claus Strunz berichten weiter direkt an den Vorstandschef.

Vertrag von beiden Seiten unterschrieben

Nienhaus wechselt im kommenden Jahr zur WAZ-Mediengruppe. Der Vertrag sei von beiden Seiten unterschrieben, bestätigte der Bevollmächtigte der Funke-Familiengesellschaft, Stephan Holthoff-Pförtner. Die WAZ-Mediengruppe gehört den Gründerfamilien Erich Brost und Jakob Funke, beide Seiten dürfen Geschäftsführer berufen. Für die Brost-Seite führt Ex-Kanzleramtsminister Bodo Hombach den Verlag, der mit 37 in- und ausländischen Titeln eine Auflage von rund 2,5 Millionen Exemplaren erreicht.

Unter Nienhaus hatten die Titel der "Bild"-Gruppe bei teilweise sinkender Auflage Rekordergebnisse erzielt. Neben dem Vertriebs- und Anzeigenergebnis gehörten dazu Merchandising-Produkte wie die "Bild"-Bibel oder das Handy-Angebot "Bild mobil".

"Genug Aufgaben für zwei Geschäftsführer"

Genauer Wechseltermin und Aufgabenteilung zwischen Nienhaus und Hombach bei der WAZ-Mediengruppe stehen noch nicht fest, sagte Holthoff-Pförtner. Beide Geschäftsführer werden sich aber sehr bald zu Gesprächen treffen. Die Gruppe müsse noch stärker zum internationalen Medienhaus werden, ihre Kompetenz im Kernland NRW weiter ausbauen und auf crossmediale Angebote setzen. "Das sind genug Aufgaben für zwei Geschäftsführer", sagte Holthoff-Pförtner. Erst Ende Oktober hatte der Verlag mit dem regionalen Onlineportal "Der Westen" die Internetauftritte von fünf Zeitungen gebündelt.

Mit Nienhaus' Berufung ist auch die Hoffnung verbunden, den in der ganzen Branche zu beobachtenden Auflagenrückgang abzufangen, sagte Holthoff-Pförtner. Dafür sei Nienhaus der richtige Mann. "Wir haben einen ausgewiesenen Zeitungsmann geholt." (smz/dpa)

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