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Die Privatsenderfamilie ProSiebenSat1

© dpa

Versicherungs-Spot: ProSieben und Sat1 zeigen regionale Werbung

Der Kampf um die Werbekunden wird härter: Als erste Privatsenderfamilie zeigt ProSiebenSat1 regionale Werbung. Bislang war dies die Domäne von Zeitungen und Radio.

Die Privatsenderfamilie ProSiebenSat1 hat mit ihren Plänen für regionale Werbung ernst gemacht. Im Kabelnetz von Nordrhein-Westfalen wird auf ProSieben und Sat1 sei seit einigen Tagen ein Spot für eine in NRW ansässige Versicherung gezeigt, sagte eine Sprecherin am Dienstag in Unterföhring bei München. Zeitgleich werde im Rest Deutschlands ein anderes Produkt beworben, sagte sie der Deutschen Press-Agentur. Der ProSiebenSat-1-Konzern hatte seine Pläne für regionale Werbung Ende 2012 bekannt gemacht.

Als Nächstes will ProSiebenSat1 von diesem April an in Hessen und Baden-Württemberg regionale Ausstrahlung anbieten. Im Mai sollen Spots in Bayern folgen. Der Fernsehkonzern hat unter anderem Reiseveranstalter, Möbelhäuser und Brauereien als Kunden im Blick. Zugleich wird darüber diskutiert, dass die öffentlich-rechtlichen Fernsehfamilien von ARD und ZDF wegen des Gebührenüberschusses in Folge der neuen Rundfunkabgabe künftig weniger oder gar keine Werbung mehr zeigen soll. Dagmar Reim, Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg, hatte in einem Interview mit dem Tagesspiegel mit Bezug auf das Radio gesagt, dass aus ihrer Sicht Beitragsstabilität wichtiger sei als der Verzicht auf Werbung.

Die Politik prüft noch

Das Bundesverwaltungsgericht hatte im Dezember entschieden, dass ProSieben trotz seiner bundesweiten Ausrichtung in verschiedenen Regionen zur selben Zeit unterschiedliche Werbespots zeigen darf. Die Rundfunkkommission der Bundesländer hatte darauf vorgeschlagen, im Rundfunkstaatsvertrag regional zugeschnittene Werbung zu verbieten. Die Ministerpräsidentenkonferenz hatte einem Verbot aber nicht zugestimmt und prüft noch. Der Verband Bayerischer Zeitungsverleger hatte daraufhin von einem „Desaster“ gesprochen. Den Zeitungen und regionalen Radiosendern im Freistaat entstehe so ein Millionenschaden durch entgangene Werbeeinnahmen. Sollten die Privatsender auch in Berlin auf regionale Werbung setzen, träfe dies im Fernsehbereich Sender wie tv.berlin oder DRF1. dpa/sag

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