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Könnte ein Familien-Fest sein: die Fußball-EM vorm Fernseher.

© dpa

VON TOR  zu Tor: EM macht Ah!

Später Anpfiff, müde Schüler: Wäre mal interessant zu wissen, wie viel von den 26 Millionen Zuschauern beim Deutschland-Spiel am Sonntagabend Kinder waren.

Haben Sie auch Kinder im Grundschulalter? Dann wird es Zeit für eine gemeinsame Eingabe an die UEFA. Es mag ja immer gute Gründe geben, Fußballspiele wie Deutschland gegen Ukraine am Sonntagabend um 21 Uhr beginnen (und damit gegen 23 Uhr enden) zu lassen. Möglicherweise steckt Kommerz dahinter, ich akzeptiere das nicht.

Da werden die Kiddies monatelang mit Panini-Spieler-Sammelbildchen bombardiert, wenn es dann aber mit Thomas Müller, Manuel Neuer & Co. so richtig losgeht, heißt es von den Eltern: So, duschen, vorlesen, ab ins Bett, morgen früh ist Schule! PapaMama schleichen ins Wohnzimmer und gucken sich das deutsche Spiel an. Den Fernseh-Ton auf ziemlich leise übrigens, damit Stadion-Atmo und früher Torjubel bloß nicht ins Kinderzimmer dringen.

Wäre mal interessant zu wissen, wie viel von den 26 Millionen Zuschauern beim Deutschland-Spiel am Sonntagabend Kinder waren. Eine nicht ganz repräsentative Umfrage im privaten Kreis hat in dem Zusammenhang drei Eltern-Typen ausgemacht: Die Laissez-faire-Eltern. Kind gucken lassen, den nächsten Schultag so nehmen, wie er kommt. Alle zwei Jahre geht das. Dann die Reglementierer, die jede Diskussion ausschließen, schwer zu trennen von den Verschweigern oder Lügnern, die sagen: Heute Abend ein Fußballspiel? Kind, ich weiß gar nicht, wo du das her hast!

Innerfamiliären Frieden stiften kann am Ende nur die UEFA und Spiele – mindestens – eine Stunde vor verlegen. Am Donnerstag steht wieder Krach an: mit dem Spiel Deutschland gegen Polen, 21 Uhr im ZDF. Ob die Schule am Freitag mal ’ne Stunde später anfängt? Immerhin, für den Rest der gibt es Entwarnung. Das dritte deutsche Spiel gegen Nordirland startet um 18 Uhr (nächster Dienstag, ARD), ebenso das Achtelfinale, wenn Deutschland Gruppensieger wird. Ein etwaiges Viertelfinale: Samstag, 2. Juli, 21 Uhr. Mit Ausschlafen. Weiter gucken wir jetzt noch nicht.

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