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Vorwurf und Gelassenheit: Strafbefehl gegen Wallraff?

Angeblich soll der Enthüllungsjournalist in einem Prozess gegen einen Großbäcker falsch ausgesagt haben. Jetzt droht ein Strafbefehl.

Enthüllungsjournalist Günter Wallraff hat Ärger wegen einer angeblichen uneidlichen Falschaussage bekommen. Die Staatsanwaltschaft habe einen entsprechenden Strafbefehl am Amtsgericht Bad Kreuznach beantragt. Dieser werde derzeit geprüft, teilte die Direktorin des Amtsgerichts, Brigitte Hill, mit. Die Behörde habe den Antrag im Februar dieses Jahres gestellt. Sie wirft Wallraff vor, 2012 in einem Prozess gegen den Betreiber einer Großbäckerei aus dem Hunsrück falsch ausgesagt zu haben. Das Amtsgericht hatte den Unternehmer damals freigesprochen. Wallraff selbst sagte der dpa, er sei überzeugt, dass der Antrag, wie auch andere Verfahren gegen ihn, eingestellt werden müsse. Dem Brotfabrikanten war vorgeworfen worden, dass Mitarbeiter sich an einer veralteten Anlage mehrfach an den Armen verbrannten. Wallraff hatte das Verfahren mit Undercover-Recherchen in dem Betrieb ins Rollen gebracht und im Prozess als Zeuge ausgesagt. Das Amtsgericht hatte den Unternehmer freigesprochen. Es sei nicht zweifelsfrei nachzuweisen, dass er die Verantwortung für Verbrennungen seiner Mitarbeiter trage.

Deutlich nach oben ging es für Wallraf mit seiner RTL-Reihe „Reporter Undercover“. Die verdeckten Recherchen in deutschen Pflegeheimen interessierten 4,40 Millionen Zuschauer. dpa/Tsp

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