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Der MDR holt "Waldis Club" mit Waldemar Hartmann auf den Bildschirm zurück

© dpa

"Waldis Club": Waldemar Hartmann bekommt im MDR "Dritte Halbzeit"

Vor einem Jahr kam es zwischen der ARD und Waldemar Hartmann zum Zerwürfnis. Für das Abschiedsspiel von Michael Ballack holt der MDR den Weißbierfreund auf den Bildschirm zurück. Auch andere Sender sollen Interesse an dem Fußball-Talk haben.

Es ist die Woche der Medien-Heimkehrer. Am Mittwoch ist er wieder zu sehen, wenn auch an ungewohnter Stelle: Waldemar Hartmann, der von der ARD „altersdiskriminierte“ Fußballtalk-Moderator lädt am Mittwoch im Mitteldeutschen Rundfunk erneut zu „Waldis Club“ ein. Im Leipziger Zentralstation findet an diesem Tag das Abschiedsmatch „Michael Ballack und Friends“ gegen eine von José Mourinho geführte Weltauswahl statt. Nach dem Spiel, das der MDR überträgt, wird direkt in „Waldis Club“ geschaltet.
Aber wird es mehr als ein einmaliges Revival? Waldemar Hartmann will keine Spekulationen anheizen: „Für mich ist es ein reiner Spaß, der nicht mehr beinhaltet. Dahinter steckt kein langfristig ausgeheckter Plan“, sagt Hartmann am Montag dem Tagesspiegel. „Es ist völlig unspektakulär ein Klassentreffen mit alten Freunden“.

Die Gäste in „Waldis Club“ sind tatsächlich alte Bekannte: Hartmann hat Rudi Völler als langjährigen Teamchef von Ballack aus seiner Zeit in der Nationalmannschaft eingeladen und Rainer Calmund. „Calmund hat Ballack im Prinzip entdeckt und nach Leverkusen geholt“, sagt Hartmann. Der MDR wiederum verpflichtete Matze Knop – „und plötzlich war mit Rudi, Calli und Knop die Flügelzange von ,Waldis Club‘ wieder vollzählig“.
Waldemar Hartmann und die ARD, diese Trennung verlief alles andere als einvernehmlich. „Vermutlich haben nur wenige von ihrem Haussender, dem BR, ein solch engagiertes Desinteresse zu spüren bekommen wie ich“, hatte Hartmann dem Mediendienst DWDL gesagt und ergänzt: „diese Herren“, er nannte zuvor namentlich ARD-Programmchef Volker Herres, ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky und „Sportschau“-Chef Steffen Simon – „werden mich vermutlich nicht mehr in ihre Abendgebete einschließen. Ich übrigens auch nicht.“ Waldemar Hartmann sagt, dass er inzwischen seinen Frieden mit der ARD gemacht hat. Geholfen habe ihm dabei, dass er seinen Ärger in seinem Buch „Dritte Halbzeit“ niedergeschrieben habe. Das sei für ihn eine „innere Hygiene“ gewesen. „Die Entscheidung habe ich getroffen, ich hätte den angebotenen Jahresvertrag ja auch annehmen können“, sagt der 65-jährige Hartmann heute.

Waldemar Hartmann: "In der ARD ist die Quote die Währung - Waldis Club hatte eine gute Quote"

Den Titel der Sendung hatte sich Hartmann schützen lassen. Weitere Club-Auftritte seien vorerst nicht geplant, sagt der Pensionär. Auch wenn er gehört habe, dass zwei andere Fernsehdirektoren von ARD-Anstalten die Frage gestellt hätten, warum das funktionierende Format eingestellt wurde. Sicher ist: Die Sendung hatte eine besondere Farbe. „Auch in der ARD ist die Quote die Währung – und die hatten wir“, sagt Hartmann. Am Mittwoch soll es darum jedoch nicht gehen. „Waldis Club“ sei die Fortführung der Unterhaltung, „um nichts anderes geht es an diesem Abend“. Es wäre sicherlich schön, wenn es eine gute Quote gäbe, aber sie spiele diesmal absolut keine Rolle. „Für die Sendung, habe ich mir nichts vorgenommen. Wir reden über Ballack und seine Sportlerlaufbahn“, kündigt Hartmann an. Dass die Sendung nach einem solchen Spiel nicht in Tiefenpsychologie fällt, sei auch klar. Aber darum ging es in Hartmanns Club ohnehin nie.

„Ciao Capitano! – Abschiedsspiel von Michael Ballack“, Mittwoch, MDR um 19 Uhr 50. Im Anschluss um 22 Uhr „Waldis Club“

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