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WAS ÖFFENTLICH-RECHTLICHE VON PRIVATEN NEWS UNTERSCHEIDET: Stoiber für alle, nicht alle für Birma

Da ist man sich mal einig in Deutschlands Nachrichtenlandschaft: Der Abschied des CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber, das ist eine Meldung. Die letzten warmen Worte von Bayerns scheidendem Ministerpräsidenten strahlen sowohl „RTL Aktuell“ als auch die öffentlich-rechtlichen Nachrichtenlieferanten ARD („Tagesschau“) und ZDF („Heute“) als eine der Top-Nachrichten am 24.

Da ist man sich mal einig in Deutschlands Nachrichtenlandschaft: Der Abschied des CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber, das ist eine Meldung. Die letzten warmen Worte von Bayerns scheidendem Ministerpräsidenten strahlen sowohl „RTL Aktuell“ als auch die öffentlich-rechtlichen Nachrichtenlieferanten ARD („Tagesschau“) und ZDF („Heute“) als eine der Top-Nachrichten am 24. September aus. Das Diktum „Wir schauen erst RTL und dann sehen wir beim ZDF nach, ob das stimmt“ gilt nicht mehr. Nachrichten, die ernst genommen werden wollen, müssen ernsthafte Nachrichten sein.

Der Unterschied zwischen RTL und ARD/ZDF liegt in der Gewichtung und in der Reihenfolge. Einen gemeinsamen Nachrichtenkern von Öffentlich-Rechtlichen und Privaten gibt es allemal: Beide senden die Diskussion um Mindestlöhne, den Stoiber-Abtritt, die Aufstände in Birma.

Die letztgenannte Meldung zeigt, wo dann doch eine feine Scheidelinie verläuft: Während ARD und ZDF die Demonstrationen in Birma jeweils als Hauptmeldung bringen, wartet RTL bis zum zweiten Nachrichtenblock, um dann 30 Sekunden für den Protest aufzuwenden. Für RTL liegt Birma weit weg. Der Kölner Sender setzt verstärkt auf solche Themen, die seine Zuschauer und ihren Alltag direkt betreffen. Und der Unterhaltungsanteil ist höher.

Auch dem Durchschnittsalter der Zuschauer ist so manches geschuldet. Während das ZDF (61) den „Welt-Alzheimertag“ in den Nachrichtenblock hievt, setzt RTL (47) auf das „Solariumverbot für Jugendliche“. tkl

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