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Medien: Wenn Handy-Daten umziehen müssen

E-Mails, Fotos, Adressen, Musik – so werden die Informationen auf dem Mobiltelefon gesichert

Chic ist, was modern ist. Doch was modern ist, wechselt in immer kürzeren Abständen. Technische Innovationen jagen sich im Wochentakt. Als Nutzer elektronischer Medien will man dieser Entwicklung nicht hinterherhinken. Also schafft man sich immer neuere Produkte oder Versionen an. Gerade der Mobiltelefonsektor entwickelt sich rasant. Doch wohin mit den SMS, den Adressbucheinträgen, den Fotos oder der Musik, die man auf dem alten Handy gespeichert hat? Datensicherung von Handy zu Handy oder zum PC – das sollte man wissen.

WAS SIND DIE VORAUSSETZUNGEN?

Eine möglichst verlustfreie Datenübertragung von einem zum anderen Handy ist möglich. Mittlerweile sind Übertragungen direkt von Handy zu Handy technisch zwar möglich, das Sicherste und Unkomplizierteste aber ist, einen Computer als Zwischenspeicher zu verwenden. Zugleich birgt die Schnittstelle zwischen Handy und Computer die meisten Fehlerquellen. „Zunächst muss der Nutzer herausfinden, welche technischen Möglichkeiten seine Geräte bieten“, sagt Markus Eckstein, Redakteur der Zeitschrift „Connect“. Nicht jedes Handy passt mit seinen Schnittstellen zu jedem Rechner. Zudem muss die richtige Software auf dem Computer installiert werden. Einige Händler liefern sie auf CD-ROM beim Kauf mit. Oder man lädt sie von den Anbieterseiten im Netz kostenlos herunter.

REICHT ES, SIM-KARTEN ZU WECHSELN?

Viele Nutzer speichern ihre Textnachrichten, Adress- und Telefonbucheinträge nicht auf der SIM-Karte. Zum einen ist der Speicherplatz dort zu gering. Zum anderen kann nur eine Kontaktmöglichkeit pro Name gespeichert werden. Für Büro- oder Faxnummer braucht man zusätzliche Einträge auf der SIM-Karte. Deshalb legen manche ihre Kontaktdaten auf dem Gerätespeicher ab. Der zieht aber, wenn man die Handys auswechselt, nicht mit um. Das Aus- und Einspielen der gespeicherten Daten ist nötig.

DATENÜBERTRAGUNG – ABER WIE?

Seit die Funktionen von Mobiltelefonen vielfältiger wurden, haben sich drei Wege der Datenübermittlung herausgebildet. Je nach Technikstand bieten einige Modelle alle drei Varianten in einem Gerät – zum Beispiel das Nokia 6021 oder das Z 520i von Sony-Ericsson.

WAS BRINGT EIN DATENKABEL?

Die schnellste und sicherste Methode ist die Übertragung per Datenkabel. Das Problem dabei: Das Kabel muss meist als teures Zubehör beim Hersteller/Fachhändler gekauft werden. Standardisierte Kabelbuchsen gibt es nicht. „Da liegt man schnell bei 50 Euro für ein Kabel“, sagt Peter Knaak von der Stiftung Warentest. Nur bei etwas teureren Handys wie dem SGH-D 600 von Samsung legen die Hersteller das passende Datenkabel bei.

WAS KANN BLUETOOTH?

In dieser Hinsicht ist die kabellose Übertragung mittels Bluetooth-Technologie günstiger. Dabei lassen sich die Daten in einer Reichweite von bis zu zehn Metern zwischen Handy und Computer per Tastendruck synchronisieren. Bei vielen Handys und Notebooks gehört Bluetooth zur Standardausrüstung. So findet sich Bluetooth bei Siemens-, Nokia-, Sony- Ericsson- oder Motorola-Geräten. Problematisch ist, dass die Software auf dem Computer manchmal nur schwer erkennt, dass das Handy zur Datenübertragung bereit ist. Einige Hersteller wollen durch fehlerhafte Bluetooth-Angebote die Kunden dazu verleiten, das teure Datenkabel zu kaufen. Zudem ist die Bluetooth-Technologie in der Praxis sehr langsam. Für die Übertragung einer Musikdatei von vier Megabyte muss man mehr als zwei Minuten einkalkulieren.

HELFEN INFRAROTSCHNITTSTELLEN?

Die dritte Möglichkeit wird schon fast nicht mehr benutzt: Der Infrarotanschluss wurde mittlerweile von der Bluetooth-Technologie nahezu abgelöst. Denn für eine Infrarotübertragung muss das Handy direkt vor der Schnittstelle platziert werden.

FOTOS UND MUSIKDATEIEN SICHERN

Da die Formate von Fotos und Musikdateien größer als die von Adressen- oder Telefonlisten sind, gibt es bei vielen Handys extra Steckplätze für zusätzliche Speicherkarten. „Die Karten funktionieren wie externe Laufwerke“, sagt Peter Knaak. Wie im Windows-Explorer können hier die Daten bequem hin- und hergeschoben werden. Am einfachsten funktioniert der Datentausch mit einem Kartenlesegerät. Die sind in den meisten Notebooks bereits integriert. Ansonsten gibt es sie schon ab acht Euro im Handel. Speicherkarten können auch mit Bluetooth, Infrarot oder Datenkabel angesprochen werden. Nachteil: Die Übertragung ist langsamer als mit einem Lesegerät.

UPDATE FÜR BETRIEBSSYSTEME

Da Handys in immer schnellerer Folge immer mehr Funktionen erfüllen sollen, werden die Betriebssysteme nur unzureichend getestet, bevor sie auf den Markt kommen. Abstürze sind die Folge. Neue Betriebssysteme müssen installiert werden. Bisher gibt es die reguläre Firmware, wie das Betriebssystem bei Handys heißt, nur bei Herstellern oder Fachverkäufern. Das Mobiltelefon muss entweder eingeschickt werden oder beim Händler repariert werden. Dafür kostet das Update in der Regel nichts. Selbst am Handy herumzubasteln, davon raten Experten trotz zahlreicher im Internet herunterladbarer Flash-Programme ab.

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