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Medien: Wer dreimal lädt

Prepaidkarte, Web-TV: Wie Fußballfans bei Mailand – Bayern doch in der ersten Reihe sitzen

Ein paar Wochen ist es her, da war alles noch so, wie es sich Millionen deutscher Fußballfans nur wünschen können: ein Europapokalabend im Fernsehen, das Champions-League-Spiel Bayern München gegen Real Madrid frei empfangbar auf Sat 1. Zehn Millionen Zuschauer fieberten bis zum Abpfiff mit, vielen war nicht klar, dass das so einfach in der nächsten Runde nicht mehr sein wird. Wenn Bayern München heute Abend im Viertelfinale der Champions League beim AC Mailand antritt, gibt es bewegte Bilder ausschließlich beim Bezahlsender Premiere (ab 20 Uhr 45).

Der Ausflug zu Sat 1 soll laut Premiere-Vorstand Carsten Schmidt eine einmalige Angelegenheit gewesen sein, um vor einem Millionenpublikum für den Pay-TV-Sender zu werben. Dessen Abonnentenzahlen stagnieren bei rund 3,5 Millionen Vertragskunden. Auch der Partnersender DSF, der 13 Champions-League-Spiele im Free-TV übertragen darf, zeigt heute nicht die Partie des einzigen deutschen im Wettbewerb verbliebenen Klubs, sondern morgen FC Chelsea gegen FC Valencia. Diese Verknappungsstrategie soll dem Bezahlfernsehen hierzulande zum Durchbruch verhelfen, ähnlich wie schon in England.

Fraglich, ob die Rechnung aufgeht. Immerhin bietet Premiere den Fußballfans drei Möglichkeiten an, um um ein Abo herumzukommen und trotzdem Champions League live verfolgen zu können. In Super- und Elektromärkten gibt es seit Wochen die sogenannte „Premiere flex“, die wie eine Handy-Prepaid-Karte funktioniert. Mit der Flex-Karte ein Guthaben erwerben, Smartkarte bestellen, in einen Premiere-tauglichen Decoder stecken und sich beispielsweise ein Tagesticket für das Premiere-Sportportal (Wert: fünf Euro) holen. Die ganze Prozedur dauert drei bis fünf Werktage. Schneller geht es im Internet. Unter vod.premiere.de werden die Spiele als Livestream übertragen, für jeweils zehn Euro. Voraussetzung: am besten eine Flatrate, eine dauerhafte Online-Verbindung bei festen Kosten, eine schnelle Internetleitung und frühes Buchen, da die Leitungen überlastet sein könnten. Bei Champions League via Internet-TV gab es in dieser Saison schon diverse Überraschungen. Die Technik soll allerdings verbessert worden sein. Der sicherste Hinweis, Bayern zu sehen, findet sich ebenfalls im Netz, unter www.premiere.de/sportsbar. meh

siehe auch Seite 20

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