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Der ARD-Moderator Reinhold Beckmann (l) und der ARD-Brasilien-Experte Giovane Elber.

© dpa

WM 2014 in der ARD: Witzstreber Opdenhövel und Wortspieler Beckmann

Nur mit großer Mühe kann sich unser Autor dazu überwinden, beim WM-Marathon der ARD nicht wegzuschalten. Erst Opdenhövel, der verkrampfte Witzstreber, dann Beckmann mit verunglückten Wortspielen a la „Nur der frühe Vogel fängt den Jogi Löw.“

Der Garten Eden für alle Fußball-Fans und Ball-Süchtigen. Fußball-WM 2014, Samstag, erster Spieltag. Nach dem ZDF jetzt die ARD. Rasen-Marathon total, von 17.05 bis 5.28 Uhr, 12 Stunden und 23 Minuten. Minus Nachrichten und Werbung. Aber selbst bei den News hat der Fußball seinen übergroßen Platz und in den bunten Reklame-Filmchen preisen Nationalspieler Produkte an. Also auch ARD goes FIFA.

Zwei Teams bestreiten diese Dauer-Sendung für Dauer-Glotzer. Truppe 1: Matthias Opdenhövel und Mehmet Scholl. Opdenhövel der etwas verkrampfte Witz-Streber, der so gerne amüsant wäre und Scholl, der lässig zwischen Frech-Sein und Fan-Sein hin und her dribbelt. Truppe 2: Reinhold Beckmann und Giovane Elber. Der sympathische Ex-Bundesliga-Torjäger lässt Beckmann, mit seinen verunglückten Wortspielen a la „Nur der frühe Vogel fängt den Jogi Löw.“ ziemlich belanglos aussehen.

Die Spiele kommen gut. Nur die Zeiteinblendung, ein Fest für Farbenblinde, gelb-grüne Zahlen auf grün straffierter Fläche, winzig klein. Aber es geht noch schlimmer. Spielervorstellung und Spieleraufstellung - da hat sich jemand einfach nicht von der „Noch-Kleiner-Taste“ lösen können. Vor dem Spiel, Schalten zum Reporter,  Nachbetrachtungen und das übliche Fußball-Nachrichten-Grundrauschen. Man bemüht sich, aber gefühlt werden da lauter kleine Lüftchen zum Orkan hochgejubelt.

Unerreichter Höhepunkt - Sängerin Fernanda Brandao. Der personalisierte Alptraum, der von ARD-Programmdirektor Herres versprochenen „brasilianischen Leichtfüßigkeit“. Zuerst findet sie ganz leichtfüßig ein paar Kinder, die ihr ins Mikrofon sagen, dass Brasilien Weltmeister wird. Und dann kommt ihr Opa vor die Kamera. Er war 1950 wie rund 200.000 andere Zuschauer auch bei der Fußball-Schande im Maracanã mit dabei. Und er orakelt: Brasilien wird sicher Weltmeister. Super! Und morgen berichtet ein einheimischer Sack Kaffee von seinem Unfall.

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