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Medien: Wolken über dem Vatertag

verrät, was Sie nicht verpassen sollten Die Wolke ist eine beliebte Metapher im deutschen Sprachgebrauch, man denke nur an Wolke 7. Es gibt auch eine Menge Gedichte über Wolken.

verrät, was Sie nicht verpassen sollten Die Wolke ist eine beliebte Metapher im deutschen Sprachgebrauch, man denke nur an Wolke 7. Es gibt auch eine Menge Gedichte über Wolken. Dichter besingen die Wolken als poetische Individuen und wollen mit ihnen auf die Reise gehen. Man kann das ganze Wolkenwesen natürlich auch streng wissenschaftlich betrachten. In ihrem Feature „Der Wolkenforscher“ porträtiert die Autorin Heidi Mühlenberg den Chef eines renommierten Leipziger Meteorologieinstituts. Ein Mann, der den Wolken am sächsischen Himmel mittels Laserkanonen ihre Geheimnisse entreißt. Er findet erstaunliche Dinge: Ruß aus Chicago und Asche von Afrikas Vulkanen. Was beweist, dass in Wolken mehr steckt, als poetische Träumer ahnen (19. Mai, 22 Uhr 05, Kulturradio, UKW 92,4 MHz).

Wenn der Himmel am Himmelfahrtstag wolkenlos ist, trinkt die männliche Bevölkerung gern kollektiv im Grünen. Zur Buße am Abend empfehlen wir Bach. Die gläserne Strenge guter Musik. Zu hören sind Johann Sebastian Bachs „Himmelfahrts-Oratorium“ und im Anschluss „Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu“ seines Sohnes Carl Philipp Emanuel . Hervorragende Aufführungen vom Leipziger Bachfest 2004 (20. Mai, 20 Uhr 03, Deutschlandradio, UKW 89,6 MHz).

In Werner Schwabs Hörspiel „Der reizende Reigen nach dem Reigen des reizen den Herrn Arthur Schnitzler“ geht es um Sex in allen Variationen. Ein Karussell verbockter Leidenschaften, die bei Schwab ebensowenig wie beim großen Vorbild Schnitzler mit Genuss und Glück zu tun haben. Schwab taucht alle geschlechtlichen Handlungen in eine ätzend-genialische Kunstsprache. Fieses Wiener Barock aus der Jetztzeit (21. Mai, 22 Uhr 05, Kulturradio).

Dass man die Liebe auch freundlicher betrachten kann, beweist eine Radionacht unter dem leicht bewölkten Titel „Was wird in uns wach durch den anderen?“ . Die Autorinnen Ingrid Maenner und Susann Sitzler erzählen von der Liebe und dem dazugehörigen Schmerz. Wer bei Schwab seinen Glauben an diese Dinge verloren hat, kann ihn hier dank weitgespannter kulturgeschichtlicher Exegesen zurückerobern (22. Mai, ab 23 Uhr 05, Deutschlandfunk, UKW 97,7 MHz).

Die großartige Hörspieladaption „Com bray" aus Marcel Prousts Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ haben wir an dieser Stelle bereits erwähnt. Kommenden Sonntag den dritten und letzten Teil nicht verpassen (23. Mai, 16 Uhr 05, SWR 2, Kabel UKW 107,85 MHz).

Weil Proust zu den Kostbarkeiten des europäischen Kulturerbes gehört, empfehlen wir, den Hörspielgenuss mit Hel mut Berschins Radioessay „Die kleine Halbinsel Asiens“ zu vertiefen. Reflexionen zum Thema Europa: von der mythischen Geburt des Kontinents über die Jahrhunderte europäischer Weltherrschaft bis hin zu aktuellen Niedergangsvisionen (24. Mai, 21 Uhr 03, SWR 2).

Hanns Eisler war lange Jahre ein Europäer im amerikanischen Exil. Als Kommunist hat er die Marktseligkeit der Amis nicht gemocht. Als Komponist hat er darüber tolle Lieder gemacht. Eislers „Hollywood-Elegien" nach Texten Brechts kann man nun in einer schönen Revue des Musikers Schorsch Kamerun wieder hören (Deutschlandfunk, 25. Mai, 20 Uhr 10).

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