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Legal oder nicht? Rick (l.) und Steve zeigen Drogen-Politik mal anders

© Tsp

Youtuber zur Berlin-Wahl: "Make Berlin Great Again"

Für eine Video-Serie zur Parlamentswahl am 18. September engagiert der RBB das Youtuber-Team Space Frogs.

„Modernisierungsumlage“? „Diskriminierung des motorisierten Individualverkehrs“? Wortungeheuer aus den Parteiprogrammen schrecken ab – doch in der neuen Erklär-Serie des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) zieht das Youtuber-Team Space Frogs ihnen die Zähne.

Und auch bei der „städtebaulichen Kriminalprävention“ am Görlitzer Park setzen sie die Humor-Zange an: „Das heißt so was wie die Büsche untenrum ein bisschen stutzen, damit man da nicht mehr so gut Drogen verstecken kann. Oder neue Laternen in dunkle Ecken packen, damit Dealer besser ihr Gras abwiegen können – äh –, dass sie sich besser verstecken können – äh –, schlechter. Mann!“

Steven erklärt "städtebaulicher Kriminalprävention"
Steven erklärt "städtebaulicher Kriminalprävention"

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Die Space Frogs: Das sind die beiden Youtuber Rick (Fabian Rieck) und Steve (Steven Schuto), die mit ihrem Comedy-Kanal „Space Radio“ mehr als eine Million Abonnenten erreichen. Doch das Video „Cannabis legalisieren oder nicht?“, in dem Steve sich dem Problempark Görli zuwendet, ist keine Eigenproduktion, wie sie die Space Frogs sonst veröffentlichen, sondern gehört zur fünfteiligen Serie „Make Berlin Great Again“, für die sich der RBB, die Electronic Media School und die Space Frogs zusammengetan haben. Berlin wählt am 18. September – und bis dahin will man die Wählerinnen und Wähler bestmöglich informieren.

Darf in Berlin eigentlich jeder kiffen?

„Make Berlin Great Again“ soll Berliner zwischen 18 und 24 Jahren für die Wahlkampfthemen begeistern. Asyl und Integration, Verkehr, Mieten, Drogen: Jedem Thema ist ein eigenes Video gewidmet. Die beiden Youtuber scherzen, moderieren und kommentieren – und liefern so einen groben Überblick über die aktuelle Situation und die Programme der Parteien: Darf in Berlin eigentlich jeder kiffen? Wie teuer sind die Mieten? Wie gefährlich ist der Berliner Verkehr? Und was wollen die Parteien unternehmen, um die Situation zu verbessern?

Rick bewirbt sich im Namen der Grünen als Superintegrator
Rick bewirbt sich im Namen der Grünen als Superintegrator

© Tsp

„Das Ziel war, über die Wahlen in Berlin und den Wahlkampf und die Themen zu berichten – für junge Menschen“, sagt Jan Schäfer, der Projektleiter der Video-Serie. „Die sind aber seltener vor dem Fernseher und viel öfter vor dem Internetbildschirm. Um die zu erreichen, wollten wir mit Youtubern zusammenarbeiten.“ Auch die Space Frogs berichten Gutes von der zweiwöchigen Produktionszeit der gemeinsamen Serie: „Von euch haben wir einfach mal viel mehr Fakten“, wendet sich Rick in einem Video an die beteiligten Journalisten.

"Glaubt nicht alles, was euch Idioten im Internet erzählen."

Trotz der gründlichen Recherche des Teams weisen die beiden Youtuber in den Videos immer wieder darauf hin, dass sie nicht die einzige Informationsquelle sein sollten, die man nutzt. „Wir sagen den Leuten ja immer: „Glaubt nicht alles, was euch Idioten im Internet erzählen“, sagt Steve im Cannabis-Clip.

Wer sich darüber hinaus informieren will, braucht auch nicht lange zu suchen, denn unter jedem Beitrag sind passende Links platziert: zu aktuellen Zahlen und zu Parteiprogrammen, zum Wahl-O-Maten der Bundeszentrale für politische Bildung oder auch zu Trivia, wie dem Artikel über eine Berliner Studentin, die in einem 2,4 Quadratmeter großen Gäste-WC wohnt.

Hohe Klickzahlen und sachliche Diskussionen

Die Serie „Make Berlin Great Again“ ist mittlerweile online, und das sogar dreifach: Auf RBB|24 sowie auf den Youtube-Kanälen von Radio Fritz und den Space Frogs. Die Youtube-Videos des Fritz-Kanals haben meist eine dreistellige Klickzahl, doch die Videos mit den „Space Frogs“ wurden dort bereits mehr als 20.000-mal geklickt – in weniger als 24 Stunden.

„Wir sind sehr zufrieden“, sagte RBB-Sprecher Justus Demmer dem Tagesspiegel, „Wir finden das Echo gut und die sachlichen Diskussionen; und ich habe den Eindruck, dass das Angebot, in politische Themen einzusteigen, von jungen Berlinerinnen und Berlinern angenommen wird.“

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