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Til Schweiger

© REUTERS

ZDFdonnerstalk mit Dunja Hayali: Til Schweiger: Ich brauche keine PR

In der letzten Ausgabe von "ZDFdonnerstalk" spricht Dunja Hayali mit Til Schweiger über seine Pläne für ein Flüchtlingsheim, das Treffen mit Sigmar Gabriel und seine Reaktion auf schlechte Presse.

„Jetzt sitzen ein paar Leute zu Hause und sagen: Gott ist das Langweilig!“ Dunja Hayali hat gesprochen. 61:07 Minute. Vierter und letzter „ZDFdonnerstalk“. Zeit für Schlusskritik? Finaler Durchblick? Haben die vom Zweiten endlich erkannt, dass das ewige Themen-Hopping, diese „halbjournalistischen“ Kleinhäppchen in Fast-Food-Manier unbefriedigend, banal und langweilig sind? Entwarnung! Hayali spricht nur von veganer Lebensart. In der Schlussfolge gibt es zwei Talks mit Til Schweiger. Das kann doch eigentlich nie langweilig sein. (Lieber mal so formulieren. Die Kollegen von „Spiegel Online“ wurden schon genug abgewatscht.)

Aber eigentlich hätte der Anfangstalk wirklich spannend werden können. An Schweiger lag’s nicht. Hayali wirft ihm verbale Tiefschläge unter der Gürtellinie vor. Er erklärt, dass es da um zwei verschiedene Probleme geht. Seine Reaktion auf Hasskommentare, weil er einen Spendenaufruf für ein Flüchtlingsheim auf seiner Facebook-Seite gepostet hat. Und seine Reaktion auf schlechte Presse, wegen des Treffens mit Sigmar Gabriel. Hayali wirft ihm wieder verbale Tiefschläge vor. Und dass er vom Thema ablenkt. Worauf Schweiger nur sagen kann: „Ich bin so, wie ich bin. Ich werde mich nicht verändern.“ Hayali schwimmt. Ihre nächste Frage - journalistisches Dünnbrett-Geplauder. „Du möchtest Flüchtlingen gerne helfen. Warum? Warum Flüchtlingen?“ Schweiger klare Antwort: „Warum nicht?“

Til Schweiger setzt sich auch für traumatisierte deutsche Kinder ein

Dann wird’s wirklich spannend. Es geht um das schnelle Abschieben in die rechte Ecke. Stichwort Medienkritik. Stichwort „Pegida“. Leider ist dann die Zeit für diesen ersten Gesprächsteil schon wieder vorbei. Nächstes Thema. Jugendliche Flüchtlinge und ihre Situation in Deutschland. Hayali mit Kamera in einer Erstaufnahmestelle in Berlin. Die üblichen Bilder. Jungs in der Küche. Beim Gurkenschneiden. Interview. Jungs auf einem Spielplatz. Interview. Der pädagogische Leiter im Büro. Interview. Schlussbilder. Die Jungs spielen mit Hayali Tischtennis. Interviews. Ihre Zukunftswünsche. Im Studio reden dann Schweiger, der Sozialpädagoge Ruhin Ashuftah und Hayali über die Situation von jugendlichen Flüchtlingen in Deutschland. Redundanz? Oder einfach das Problem des Sendekonzeptes?

Immerhin, Schweiger erklärt, dass er das alles nicht wegen PR macht. Als erfolgreichster deutscher Regisseur braucht er keine PR. Und er klärt Hayali auf, dass er sich nicht nur für jugendliche Flüchtlinge, sondern auch für traumatisierte deutsche Kinder einsetzt. Nächster Talk. Jetzt geht es um das Flüchtlingsheim, für das sich Schweiger auch einsetzt. Hayali will den ruhigen Talk anstressen. Aber Schweiger und der niedersächsische Innenminister sind sich trotzdem einig.

Nächster Beitrag. Junge Deutsche, die zum IS gehen. Studiotalk. Der Dschihad-Teilnehmer aus dem Beitrag ist dabei. Super. Er will nicht erkannt werden. Verständlich. Muss er deshalb eine alte Perücke von Jerry Lewis tragen? Lächerlich. Man hört nicht, was er im Studio sagt. Ein Unbekannter aus dem Off spricht das nach. Technisch nicht ganz auf der Höhe. Noch ein Beitrag. Jörg Thadeusz probiert Gras und Kräuter. Studiotalk. Lifestyle-Coach Attila Hildmann. Ernährungswissenschaftlerin Stefanie Gerlach. Themen: Problemfeld Ernährung. Übergewicht. Chronische Krankheiten. Diäten. Vegane Ernährung. Knapp sechs Minuten lang. Da kann man intellektuell mal wirklich so richtig in die Tiefe gehen. Zum Schuss soll Gerlach in einem Satz sagen, was man tun kann. Leider sagt sie nicht das, was jeder erwartet: „Abschalten“.

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