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Medien: Zeitenwende

„New York Times“ verdient erstmals mehr mit Lesern als mit Anzeigen – und macht Gewinn.

Das Bezahlmodell der stark auf Onlineleser setzenden „New York Times“ macht sich bezahlt: Zum ersten Mal in ihrer Geschichte waren im vergangenen Jahr die Einnahmen aus Zeitungsverkauf und Onlineabos höher gewesen als die des Anzeigengeschäfts, teilte die Mediengruppe New York Times Company am Donnerstag in New York mit. Durch Print- und Onlineleser verdiente die Gruppe 954 Millionen Dollar, mit dem Anzeigenverkauf 898 Millionen Dollar. Nach einem Verlust von 39,7 Millionen Dollar im Jahr 2011 verbuchte der Konzern 2012 einen Gewinn von 133 Millionen Dollar.

„Die Zahlen zeigen die Bereitschaft unserer Nutzer hier und überall in der Welt, für Journalismus höchster Qualität, für den die ,New York Times‘ und andere Titel des Unternehmens stehen, zu bezahlen“, erklärte Unternehmenschef Mark Thompson. Im vierten Quartal sei die Zahl der Onlineabonnenten der Zeitungen „New York Times“ unter Chefredakteurin Jill Abramson und „International Herald Tribune“ um 13 Prozent auf 640 000 gestiegen, beim „Boston Globe“ um acht Prozent auf 28 000. Onlineleser der Website NYTimes.com müssen seit März 2011 für eine uneingeschränkte Nutzung des Portals zahlen. Der Abruf von 20 Beiträgen im Monat ist frei, danach muss für das Monatsabo gezahlt werden.

Nach dem Vorbild der „New York Times“ hatte der Springer-Verlag im Dezember ein Bezahlmodell für die Onlineausgabe der Zeitung „Die Welt“ eingeführt. Auch in anderen Häusern wie dem „Handelsblatt“ wird über abgestufte Bezahlmodelle diskutiert. Hans-Jürgen Jakobs, der neue Chefredakteur der Wirtschaftszeitung, hatte zum Amtsantritt angekündigt, dass die Webseite selbst zwar frei und werbefinanziert bleiben soll. „Dahinter aber wird sich eine Art Salon öffnen, der gute Artikel, aber auch Analysen und Dossiers zur Vertiefung anbietet“, hatte Jakobs erklärt. AFP/sag

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