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Sonja Eismann ist Chefredakteurin und Herausgeberin des "Missy Magazine".

© Alicia Kassebohm

Zu meinem Ärger: Angst vorm „Genderismus“

"Missy Magazine"-Chefredakteurin Sonja Eismann ärgert stereotypes Denken über Frauen und Männer.

Frau Eismann, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

Je mehr wir uns auf der juristischen Ebene einer Gleichstellung annähern, desto stärker scheint die Verunsicherung zu wachsen, wie medial mit einer Gesellschaft umzugehen sei, die nicht mehr stereotyp in Männlein und Weiblein eingeteilt werden kann. Daher wird der neue Feind des „Genderismus“ ausgemacht. Die „Basler Zeitung“ behauptet über die „staatlich finanzierte Pseudo-Wissenschaft“: „Gender Studies verleugnen die Wirklichkeit, um sie manipulieren zu können“, während in „Wirklichkeit“ doch eigentlich „Männer immer noch männlich und Frauen immer noch weiblich sein wollen“. Was das nun genau sein soll, müssen wir uns anhand unhinterfragbarer Naturbeschwörungen wohl selbst ausmalen.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Ja, dass es diese Woche nicht so viel zu ärgern gab. Liegt vielleicht nur daran, dass ich mich die vergangenen Tage in der Schweiz und Frankreich aufgehalten habe und kleine Medienabstinenzen herausschlagen konnte.

Welche Homepage können Sie denn empfehlen?

Die Website http://fuckermothers.wordpress.com, weil ich als Mutter einer kleinen Tochter begeistert davon bin, nicht immer nur spießige bis reaktionäre, sondern endlich auch einmal feministische Perspektiven auf Mutterschaft geboten zu bekommen.

Sonja Eismann ist Chefredakteurin und Mitherausgeberin des „Missy Magazine“.

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