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Zu meinem ÄRGER: Berlin verstehen? Verstehe ich nicht

Wahlwerbung und Krisenbewältigung: Die Medien-Woche im Blick des Schauspielers Steffen Groth.

Herr Groth, worüber haben Sie sich denn in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

Ein kleiner medialer Ärger: Die tumbe Wahlwerbung vor der Berliner Abgeordnetenwahl. Neben anderen inhaltsleeren Merkwürdigkeiten finden wir bei der SPD: „Berlin verstehen“ und ein Stoffkrokodil, von einem Kind gehalten, das in den Kopf des amtierenden Bürgermeisters beißt (das Krokodil wohlgemerkt...!). Berlin verstehen. Ist das überhaupt ein ganzer Satz? Verstehe ich nicht. Und will’s auch nicht versuchen.

Gab es auch etwas, über das Sie sich freuen konnten?

Von einem Freund wurde ich auf einen Artikel über den britischen Autoren und Journalisten Tom Hodgkinson in der Onlineausgabe der „Zeit“ aufmerksam gemacht. Ein Zitat aus dem Artikel lautet wie folgt: „Wir müssen uns befreien von Sorgen, Angstzuständen, Hypotheken, Geld, Schuldgefühlen, Schulden, Regierungen, Langeweile, Supermärkten, Rechnungen, Melancholie, Schmerz, Depressionen und Verschwendung.“ Die Krise bringt offenbar endlich wieder die Frage auf den Tisch, die in Politik und Wirtschaft (ist das eigentlich dasselbe...?) nur allzu selten eine Rolle spielt: Wie Leben wir richtig, was macht den Menschen aus, und was macht uns glücklich? Wohl gesprochen. Ein Tischfeuerwerk für Hodgkinson.

Welche Website, welches Youtube-Video können Sie empfehlen?

Severn Suzuki spricht auf der UN Earth Summit 1992, zu finden bei Youtube. Auch wenn ich diesen Link schon lange kenne: Es ist unglaublich, wie perfekt ein zwölf Jahre altes Kind in der Lage ist, die Weltsituation auf den Punkt zu bringen. In gleichem Maße ist es erschreckend, wie wenig sich seit 1992 getan hat.

Steffen Groth,

Schauspieler.

Zu sehen wieder am

4. Oktober im Film „Kissenschlacht“ auf Sat1 um 20 Uhr 15.

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