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Zu meinem Ärger: Bettina Wulffs Gesellenstück

Tobias Oswald, Digital-Chef des Condé Nast Verlags, ärgert sich über die PR-Kampagne der früheren First Lady und freut sich über die neuen Ideen von Stefan Raab.

Lieber Herr Oswald, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

Begonnen hat die Kampagne am vergangenen Wochenende mit Titelseiten-Teasern in „Bild“ und „Bild am Sonntag“: Bettina Wulff verklagt Günther Jauch und Google, damit diese nicht über ihre angebliche Rotlichtvergangenheit berichten. Ich war richtig verwundert – über diese Sache war doch längst Gras gewachsen. Warum in Gottes Namen macht sie das jetzt selbst so groß? Montag dann die Aufklärung: Sie veröffentlicht ein Buch. Da sind der Gattin des Ex-Präsidenten offenbar alle Mittel recht, um den Verkauf zu befeuern und gleichzeitig ihr Gesellenstück für ein eigenes berufliches Standbein abzuliefern. So weit, so gut. Aber warum geben ihr all die namhaften Medienmarken wie „Stern“, „Brigitte“, „Gala“, „Bunte“ willfährig den PR-Escortservice? Da kann ich nur fassungslos den Kopf schütteln.

Gab es auch etwas, über das Sie sich freuen konnten?

Über die Nachricht zu Stefan Raabs geplanter Polit-Talkshow. Das ist richtig mutig von ProSieben. Hut ab: Ein durch und durch kommerzieller Sender mit vorwiegend jungem Publikum riskiert den für diesen Sender besonders wichtigen Sonntagabend für ein politisches Sendeformat. Da Stefan Raab für das Stammpublikum die Identifikationsfigur ist, glaube ich, dass das Format eine gute Chance hat, und werde auf jeden Fall reinschauen.

Welche Website können Sie empfehlen?

In Berlin starten ja in den letzten Monaten viele innovative Gründer tolle neue Websites. Mein Favorit ist Monoqi (www.monoqi.com). Die Gründer haben Designer und Style-Experten angeheuert, die weltweit Trends recherchieren und Deals mit den herstellenden Labels und Einzelkünstlern schließen.

Tobias Oswald ist

Digital-Chef des Condé Nast Verlags.

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