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Zu meinem ÄRGER: Blinde Aufregung über Street View

Was sind die Ärgernisse der Woche? Der Tagesspiegel fragt Dirk von Gehlen Redaktionsleiter von jetzt.de.

Herr von Gehlen, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

Seit ein paar Tagen kursieren im Netz zahlreiche gefälschte Abmahnungen wegen vermeintlicher Urheberrechtsverletzungen. Betrüger versuchen mit diesen Spam-Mails die Verunsicherung in der Bevölkerung in Sachen Tauschbörsennutzung zu Geld zu machen. Ärgerlich finde ich daran, dass selbst Spam-Versender erkannt haben, wie dringlich dieses Thema ist, die deutsche Öffentlichkeit sich aber noch sehr schwer damit tut, das Urheberrecht im digitalen Raum zu überarbeiten.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Positiv stimmt mich, dass die allgemeine Berichterstattung über Google Street View in dieser Woche etwas sachlicher war als die blinde Aufregung im Sommer. Statt auf den Bilderdienst zu schimpfen, sollten die Medien sich den wirklich wichtigen Themen im Bereich der digitalen Bürgerrechte zuwenden und Googles umstrittene Ansätze zur Netzneutralität thematisieren.

Welche Webseite empfehlen Sie?

Die Website der amerikanischen Kampagne „It gets better“ sollten sich all diejenigen anschauen, die Homosexualität für ein Problem halten. In kurzen Spots sprechen sich prominente und nicht prominente Menschen gegen homophobe Tendenzen in den Vereinigten Staaten aus. In dieser Woche meldete sich dort auch Barack Obama zu Wort.

Dirk von Gehlen ist Redaktionsleiter von jetzt.de, dem Jugendportal der „Süddeutschen Zeitung“.

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