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Korbinian Frenzel moderiert "Studio 9 - Kultur und Politik am Morgen", die Frühsendung im Deutschlandradio Kultur

© DLR

Zu meinem ÄRGER: Falschmeldung einer Vergewaltigung

Deutschlandradio-Kultur-Moderator Korbinian Frenzel ärgert über soziale Medien und freut sich über eine Zahl der Hilfsorganisation Oxfam

Herr Frenzel, worüber haben Sie sich in dieser Woche am meisten geärgert?

Über die Geschichte der 13-Jährigen aus Marzahn, die angeblich entführt und vergewaltigt worden sein soll. Darüber, dass sich diese Falschmeldung so schnell – und „nach Köln“ mit entsprechend Ressentiments aufgeladen – in den sozialen Medien verbreiten konnte. Was mir Sorgen macht: Wenn auch kluge und besonnene Menschen ob solcher Nachrichten ins Zweifeln kommen, dass „wir Medien“ nicht die ganze Wahrheit berichten. Kein Vorwurf, eher ein Auftrag an die eigene Adresse: Wir müssen es ändern.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Eine Zahl und ihre Wirkung. Die 62 reichsten Menschen der Welt besitzen so viel wie die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung zusammen. Eine kleine Rechenübung der Hilfsorganisation Oxfam, die ganz wunderbar das Scheinwerferlicht auf globale Ungerechtigkeiten geworfen hat. Noch mehr freuen würde ich mich, wenn wir – Medien, Politik, Gesellschaft – das nicht sofort wieder vergessen, wenn wir von „nicht-schutzwürdigen“ Armutsflüchtlingen sprechen.

Welche Homepage können Sie denn empfehlen?

Wer gerade jetzt mal ein Beispiel sehen will, wie schön europäische Integration aussehen kann, dem sei Cafebabel.de empfohlen. Junge Journalisten vom ganzen Kontinent schreiben und zeigen Fotos und Videos; Geschichten auch und gerade jenseits von Brüssel. Gibt's in fünf Sprachen. Auch gut: humans of new york (humansofnewyork.com). Eine simple und dadurch packende Porträt-Reihe.

Korbinian Frenzel moderiert „Studio 9 – Kultur und Politik am Morgen“, die Frühsendung im Deutschlandradio Kultur.

Korbinian Frenzel

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