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 Charlotte Potts gehört seit Kurzem zum Team des ZDF-Morgenmagazins und arbeitet als politische Korrespondentin im Hauptstadtstudio der Deutschen Welle.

© ZDF und Thomas Kierok

Zu meinem ÄRGER: Nicht jeder Trump-Tweet ist eine Eilmeldung wert

Reine Schlagzeilen schüren nur diffuse Ängste, sagt ZDF-Moma-Mitarbeiterin Charlotte Potts. Ihr Rezept gegen die Verunsicherung sieht anders aus.

Frau Potts, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

Nach sechs Jahren in den USA, in denen ich erlebt habe, wie sich die Medien immer weiter polarisiert und letztlich auch den Aufstieg Donald Trumps begünstigt haben, ärgere ich mich in Deutschland selten über die Medienlandschaft. Die Medien sind hierzulande sehr viel ausgeruhter, ausgeglichener, unparteiischer. Was mich aber nervt, ist die Push-Wut. Donald Trump twittert, und es wird zur Eilmeldung. Die US-Wahl hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, Ereignisse in Zusammenhänge zu setzen. Reine Schlagzeilen helfen nicht, der Verunsicherung entgegenzuwirken und schüren nur diffuse Ängste.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Nach Brexit und Trump haben sich viele gefragt: Wie konnte das passieren? Warum haben wir nicht damit gerechnet? Eine Antwort: Viele Medien, und das gilt auch für Deutschland, haben die Nähe zur Bevölkerung verloren. Jetzt aber bemühen sich immer mehr Zeitungen und Sender, nicht nur aus der „Blase“ zu berichten, sondern zu schauen, was die Menschen wirklich bewegt – sie fragen vor Ort nach und hören sich die Sorgen an. In dieser Woche haben viele Kollegen das Thema Altersarmut (wegen des Kabinettsbeschlusses zur Rentenangleichung Ost-West) beleuchtet und Menschen gefunden, die hinter den Statistiken stecken. Einem wichtigen Thema wurde so Aufmerksamkeit verliehen.

Welche Webseite können Sie empfehlen?

Eine 27-jährige Amerikanerin hat als erste Frau alle 196 Länder der Welt bereist und ihre Erfahrungen auf der Webseite Expedition196.com und auf ihrem gleichnamigen Instagram-Account zusammengefasst. Wer sich an einem Winterwochenende in ferne Welten träumen will, ist auf dieser Seite richtig.

Charlotte Potts gehört seit Kurzem zum Team des ZDF-Morgenmagazins und arbeitet als politische Korrespondentin im Hauptstadtstudio der Deutschen Welle.

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