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Wolfgang Herles leitet und moderiert die ZDF-Sendung „Das blaue Sofa“. Foto: ZDF

© Svea Pietschmann

Zu meinem ÄRGER: „Spiegel“ wird „Bild“

Wolfgang Herles, Moderator der ZDF-Literatursendung "Das blaue Sofa", resümiert die Medienwoche.

Herr Herles, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

Mich ärgert zunehmend die zunehmende Konformität der Medien. „Spiegel“ oder „Bild“ – egal. Erinnert an Merkel oder Steinbrück. Auch egal. Weil nicht mehr zählt, was richtig ist, sondern was von möglichst vielen für richtig gehalten wird. Weil niemand mehr wagt, nichts mehr überrascht. Populismus aus Angst führt zu Agonie, in den Medien wie in der Politik. Darin liegt die eigentliche Zeitungskrise. Und die eigentliche Frage nach der Legitimität von Fernsehgebühren.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Einmal zappte ich tatsächlich in eine neue Show und traf auf zwei sehr nette Kollegen, mit denen ich tief im letzten Jahrhundert im Jugendfunk angefangen hatte. Günther hing erstaunlich lange an einer Hubschrauberkufe, während Thomas leichte Fragen irrsinnig schnell beantwortete. Dass die beiden geistig und körperlich noch so kregel sind, hat mich wirklich gefreut. Ist ja nicht selbstverständlich, wenn man mit solchem Quatsch solange sein Geld verdient.

Welches Video können Sie empfehlen?

Keines. Ich komme, abgesehen vom E-Mail-Verkehr, ohne Netz aus. Die „Huffington Post“ kann mir gestohlen bleiben. Ich will weder von Shit zugekreischt werden noch vom elektronischen Stammtisch.

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