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Medien: Zum Mars!

IM RADIO Tom Peuckert verrät, was Sie nicht verpassen sollten Alles Unglück dieser Welt, sagt Pascal, kommt daher, weil die Menschen nicht still in ihrem Zimmer sitzen können. Irgendein Dämon treibt sie hinaus.

IM RADIO

Tom Peuckert verrät, was

Sie nicht verpassen sollten

Alles Unglück dieser Welt, sagt Pascal, kommt daher, weil die Menschen nicht still in ihrem Zimmer sitzen können. Irgendein Dämon treibt sie hinaus. Zu Autobahnkreuzen, Schnellbahntrassen, Flughäfen. Oder gar in extraterrestrische Gefilde. Die Reise des Menschen zum Mars, behauptet der NASAExperte Jesco von Puttkamer, sei so sicher wie der nächste Sonnenaufgang. Warum es gerade der Mars sein muss, das erklärt Franziska Glatt in ihrem Feature „Die Zukunft ist rot". Wir erfahren viel über die Anziehungskraft, die ein Millionen Kilometer entfernter Planet auf die menschliche Fantasie ausübt. Weil die Temperaturen dort für den Menschen aushaltbar wären und es auch ein bisschen Sauerstoff gibt. Schon träumt man von blühenden Landschaften, von Schätzen, die auf unerschrockene Kolonialisten warten (Deutschlandfunk, 2. Februar, 20 Uhr 05, UKW 97,7 MHz).

Bekanntlich hat die NASA bereits ein Fahrzeug namens „Sojouner“ vorausgeschickt. Ein kleines Auto, das im Fernsehen irgendwie putzig aussah, weil es so unbeholfen durch die raue Landschaft krabbelte. Kein Zufall wohl, dass gerade ein Auto der erste Bote der menschlichen Zivilisation auf dem Mars gewesen ist. Schließlich war das Auto die technologische Haupterfindung des 20. Jahrhunderts. Eine zivilisatorische Obsession, wie Christopher Janssen in seinem Feature „AutoErotik“ befindet. Janssen ist mit Auto-Narren aller Coleur ins Gespräch gekommen. Notorische Schnellfahrer, Firmenpsychologen von Porsche, Menschen, die Autounfälle als sexuelles Erlebnis inszenieren. Gleich morgen würde der Auto-Erotiker zum Mars aufbrechen, wenn man nur mit dem Auto dahin käme (Deutschlandradio, 3. Februar, 0 Uhr 05, UKW 89,6 MHz).

Wie gesagt: man könnte auch in seinem Zimmer bleiben und lesen. Die Texte der Stoa beispielsweise, die Thomas Horst in einem gründlichen Essay vorstellt. „Unerschrocken in Gefahren, von Begierden unberührt", so das ethische Programm dieser antiken Philosophenschule. Der Stoiker weiß, dass alle Reisen ins Nichts führen, wenn man von seinem Ziel zu viel erhofft. Mit anderen Worten: Wer in seinem Zimmer traurig ist, wird auch auf dem Mars das Glück nicht finden. Der Auto-Erotiker ist vom Gegenteil überzeugt. Mit Vollgas kommt jeder ans Ziel, heißt seine tiefste Erkenntnis (Südwestrundfunk, 3. Februar, 21 Uhr, Kabel UKW 107, 85 MHz).

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