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Brandenburg: Mehr rechte Gewalt als vorhergesagt Behörden korrigieren Angaben

Potsdam. Die Zahl der 2002 in Brandenburg verübten rechten Gewalttaten ist merklich höher als von den Sicherheitsbehörden vorhergesagt.

Von Frank Jansen

Potsdam. Die Zahl der 2002 in Brandenburg verübten rechten Gewalttaten ist merklich höher als von den Sicherheitsbehörden vorhergesagt. Die Polizei prüfe, wie weit ihre Statistik korrigiert werden muss, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Heiko Homburg, dem Tagesspiegel. Auf Nachfrage schloss er nicht aus, dass die bislang ermittelte, noch nicht bekannt gegebene Zahl um fünf bis zehn Gewalttaten steigt. Im Dezember hatten die Behörden einen Rückgang um knapp 20 Prozent verkündet. Anlass der Korrektur ist eine Liste rechter Delikte, die der Verein „Opferperspektive“ kürzlich präsentiert hat. Nach eigenen Recherchen und der Auswertung von Presseberichten ergab sich eine Summe von 106 rechten Angriffen.

Der Verein, der Opfer rechter Gewalt betreut, wirft den Behörden vor, sie hätten viele Gewalttaten gegen nicht-rechte Jugendliche als „unpolitische Cliquen-Rivalitäten abgetan“ und falsch eingeordnet. Ministeriumssprecher Homburg wies die Kritik zurück. Die Opferperspektive habe Taten aufgelistet, die bei der Polizei nicht angezeigt worden seien. Die Sicherheitsbehörden hätten aber sofort die Chronik der Opferperspektive begutachtet. Einige der zuvor unbekannten Fälle seien bereits an die Staatsanwaltschaften weitergeleitet worden. Dennoch erwartet Homburg, dass weder die von der Opferperspektive genannte Zahl von 106 Delikten noch die Summe des Jahres 2001 erreicht wird. Damals hatten die Behörden 87 rechte Gewalttaten registriert.

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