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Meinung: Ab in die Kirche

Nun hat das monatelange Rätselraten ein Ende: VertriebenenPräsidentin Erika Steinbach will mit ihrem Lebensprojekt, dem Zentrum gegen Vertreibungen, in die Kirche. Und was für eine: Theodor Fontane nannte St.

Nun hat das monatelange Rätselraten ein Ende: VertriebenenPräsidentin Erika Steinbach will mit ihrem Lebensprojekt, dem Zentrum gegen Vertreibungen, in die Kirche. Und was für eine: Theodor Fontane nannte St. Michael „Berlins schönste Kirche“, Nazigegner Bernhard Lichtenberg predigte hier. Wird sie nun zur Kultstätte der Berufsvertriebenen? Entscheidende Fragen bleiben offen. So ist unklar, wer den Unterhalt der im Krieg beschädigten Kirche bezahlen soll – möglicherweise sogar ihren Teilaufbau. Die von Steinbach bisher gesammelten Mittel reichen dafür nicht aus. Staatliches Geld für das Zentrum würde aber bedeuten, letztlich doch eine nationale Gedenkstätte für deutsche Vertriebene zu bekommen – eine Perspektive, die von Polen aus Angst vor Geschichtsverzerrungen abgelehnt wird. Am Dienstag reist Zentrums-Befürworterin Angela Merkel nach Warschau. Auf ihre Ideen zum Unterhalt des „Zentrums“ dürften nicht nur ihre polnischen Gesprächspartner gespannt sein. SB

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