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Meinung: Abgestürzte Gespräche

Nordkoreas Diktator Kim Jong Il hat sich zurückgemeldet: Seine Militärs haben sieben Testraketen abgeschossen. Militärisch muss man diese Raketendrohung nicht zu hoch bewerten.

Nordkoreas Diktator Kim Jong Il hat sich zurückgemeldet: Seine Militärs haben sieben Testraketen abgeschossen. Militärisch muss man diese Raketendrohung nicht zu hoch bewerten. Nach Angaben der USA stürzte die gefürchtete Langstreckenrakete Taepodong-2 nach vierzig Sekunden ins Meer. Umso gewichtiger ist jedoch die politische Botschaft hinter diesen Muskelspielen. Bis zuletzt hatten die Regierungen in Washington, Seoul, Peking, Tokio und Moskau versucht, den Abschuss auf diplomatischem Weg zu verhindern. Das schlug fehl und damit auch der Ansatz der Sechs-Nationen-Gespräche, mit denen man Kim von seinen Atomwaffenplänen abbringen wollte. Nun muss eine neue Strategie her. China, der letzte Verbündete des Regimes und bisher Vermittler im Atomstreit, sollte endlich mehr Druck ausüben. Die USA müssen die Isolationspolitik aufgeben und bilaterale Verhandlungen aufnehmen. Kim lässt sich weder durch moralische Vorwürfe noch durch militärische Drohungen in Schach halten – nur durch Kompromisse. maa

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