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SPD und die Rente mit 67: Abschiedsformel

Manchmal wünscht man sich doch Franz Müntefering zurück. Also, nicht gemeint ist der halsstarrige – wohl aber der, der es vermochte, Politik in kurzen Sätzen auf den Punkt zu bringen.

Auf dass es jeder verstand (was eigentlich das Wesen des Politischen ist). Will sagen: In der Rentenfrage auf die Zahl derer schauen, die älter werden, dann auf die Zahl derer, die in Arbeit sind, um zu wissen, dass da bei der Lebensarbeitszeit was getan werden muss. Wenn die Rente sicher sein soll. Das hat sich nicht geändert. Nur ist die SPD jetzt für eine Änderung an der Rente mit 67, die sie Kompromiss nennt – und glaubt, dass man sie richtig versteht. Ja, wir verstehen schon richtig: Die Änderung, der Kompromiss, in ein paar Jahren noch einmal nachzuschauen, ob denn alle Bedingungen der SPD erfüllt sind, ist ein Abschied von der Rente mit 67. Das hätten die Genossen in der Spitze auch anders sagen können, ganz einfach sogar. Von wegen „überdauernde Verhaltensänderung“, wie SPD-Chef Sigmar Gabriel dazu sagt, der gelernter Lehrer ist. Wir schlagen nach und lernen, dass es sich um einen Begriff aus der Pädagogik handelt: „Modelllernen, sozial-kognitive Lerntheorie, behavioristische Auffassung“. Was so viel heißt wie: Opposition ist Mist.

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