zum Hauptinhalt

Meinung: Abschreckung für die UN

ATTENTAT IN BAGDAD

Der verheerende Anschlag in Bagdad – er hat Auswirkungen weit über den Irak hinaus. Gerade heute trifft sich Zivilverwalter Paul Bremer mit Kofi Annan, und der Amerikaner will den UNGeneralsekretär überzeugen, dass sich die Vereinten Nationen am Auswahlverfahren für eine irakische Übergangsregierung beteiligen. Dieses Verfahren nämlich war vom Schiitenführer Ali al Sistani als undemokratisch gebranntmarkt worden und soll mit Hilfe der UN Legitimität gewinnen. Annan befindet sich nun in einer schwierigen Lage. Einerseits möchte er, dass seine Organisation den neuen Irak aktiv mitgestaltet. Andererseits ist bei den Angestellten nicht vergessen, dass im August bei einem Attentat auf die UN-Mission in Bagdad 23 Menschen ums Leben kamen. Mit dem Anschlag vor dem US-Hauptquartier haben die Aufständischen abermals demonstriert, dass sie fast überall im Land zuschlagen können. Umso schwieriger wird es für Annan, die internen Widerstände zu überwinden. Für die Besatzungsmächte stellt sich die Frage, ob eine neue Welle von Attentaten bevorsteht. Der Widerstand war nach der Festnahme Saddam Husseins zunächst geringer geworden. Wächst er wieder, wird die Suche nach politischen Kompromissen noch komplizierter werden. clw

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false