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Meinung: Afghanistan: Bilder gegen Weltbilder

Nicht nur Osama bin Laden wandte sich mit seinen Videobotschaften an die muslimische Welt, auch das US-Verteidigungsministerium mit der Ausstrahlung des jüngsten Videos. Damit will die US-Regierung verhindern, dass bin Laden in der arabischen Welt zur Legende wird.

Nicht nur Osama bin Laden wandte sich mit seinen Videobotschaften an die muslimische Welt, auch das US-Verteidigungsministerium mit der Ausstrahlung des jüngsten Videos. Damit will die US-Regierung verhindern, dass bin Laden in der arabischen Welt zur Legende wird. In den arabischen Medien wurde das Video nachrichtlich wahrgenommen, bisher aber nirgends kommentiert. Angesichts der in dieser Region beliebten Verschwörungstheorien ist es wahrscheinlich, dass viele Araber und Muslime dahinter ein Machwerk der Amerikaner vermuten und die Authentizität des Videos anzweifeln. Darauf deuten die ersten Stellungnahmen hin, die islamistische Gruppen in Pakistan und Indonesien abgegeben haben. Für sie ist die Welt klar in gut und böse unterteilt, und davon wollen sie sich nicht abbringen lassen. Daher bleibt nur die Hoffnung, dass das Band jene Zweifler in der arabischen Welt überzeugen wird, die mit militanten Islamisten nichts gemein haben. Dann könnte das Dokument die Grundlage der Debatte sein, die in der arabischen Welt bisher nicht geführt wurde: Welche Mitschuld trägt die eigene Kultur daran, dass einige Muslime glauben, Terror sei im Namen der Religion gerechtfertigt.

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