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Afghanistan und Pakistan: Die Taliban siegen

In der Offensive: Die Taliban sind weder geschwächt noch kompromissbereit und machen weiter wie bisher.

Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis Deutschland das nächste Opfer in Afghanistan zu beklagen hat. Die Aufständischen im Einsatzgebiet der Bundeswehr, im Norden des Landes, sind in der Offensive. Im Juni ließen hundert Nato-Soldaten in Afghanistan ihr Leben – ein trauriger Rekord. Und in Pakistan haben die Taliban am Freitag bei einem Anschlag mehr als 100 Menschen in die Luft gesprengt. Das zeigt: Die Taliban sind weder geschwächt noch kompromissbereit. Während die Regierung in Kabul mit dem Westen über Versöhnungsprogramme debattiert und dafür – wie im Januar in London – neue Hilfszusagen erhält, machen die Aufständischen weiter wie bisher. Sie wollen an die Macht, und wie es aussieht, werden sie das auch schaffen. Denn weder die internationale Konferenz am 20. Juli in Kabul wird mit neuen Rezepten aufwarten können noch der neue Nato-Oberbefehlshaber, US-General David Petraeus. Da in Helmand die Testoffensive für die neue US-Strategie nicht gut läuft und eine geplante in Kandahar erst gar nicht begonnen wird, will er verstärkt Dörfer bewaffnen, damit sie selbst gegen die Taliban kämpfen – eine Strategie aus dem Irak. In Afghanistan jedoch herrschte 30 Jahre lang Bürgerkrieg, neue Milizen würden da wohl zwangsläufig zu alten Verhältnissen führen.

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