zum Hauptinhalt

Air Berlin: Der Sprit der Scheichs

Seit einem Jahr sitzt Hartmut Mehdorn auf dem Chefsessel bei Air Berlin. Wäre das ein Pilotensessel und die Gesellschaft ein Flieger, stellte man heute fest, dass Mehdorn den Sturzflug abgebremst hat – nun aber nur knapp über den Baumwipfeln düst.

Seit einem Jahr sitzt Hartmut Mehdorn auf dem Chefsessel bei Air Berlin. Wäre das ein Pilotensessel und die Gesellschaft ein Flieger, stellte man heute fest, dass Mehdorn den Sturzflug abgebremst hat – nun aber nur knapp über den Baumwipfeln düst. Die Geschäftszahlen lassen noch keinen echten Steigflug erkennen. Allerdings wäre Air Berlin schon vor Monaten in die Pleite gestürzt, hätte Mehdorn nicht Ballast abgeworfen, die Crew zur Ordnung gerufen und Sprit nachgefüllt. Letzteres geschah über die von ihm geschlossene Partnerschaft mit Etihad Airways, der Linie des Königshauses in Abu Dhabi. Die Scheichs kauften 30 Prozent der Air-Berlin-Aktien und gewährten der Airline einen großen Kredit. Mehdorn hat glaubhaft dargestellt, dass er wirklich alles tut, um die Fluglinie zu retten. Nun kann man ihm nur noch Glück wünschen. Denn ein Absturz wäre nicht nur für die Mitarbeiter eine Katastrophe. Die Stadt Berlin und Reisende in ganz Europa nähmen Schaden. Vor dem Hintergrund ist es unverständlich, dass Airlines hierzulande weiter mit der 2011 eingeführten Luftverkehrssteuer belastet werden. Die muss weg – bevor Mehdorn der Sprit der Scheichs ausgeht.kph

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false