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Meinung: An den Grenzen der Folklore

BERLINS AUSLÄNDERBEAUFTRAGTE TRITT AB

Nicht alles ist schlecht, sagt Deutschlands dienstälteste Ausländerbeauftragte zum Abschied nach 21 Jahren im Amt. Aber wenig ist gut, was Berlin zum Stand der Integration melden kann. Barbara John mag Recht haben, dass hunderttausende von Einwanderern in Berlin ihre Chance genutzt haben. Diesen Menschen alle Hilfestellung zu geben, ist weiterhin die Aufgabe des Staates. Doch die Schlagzeilen bestimmt inzwischen die Minderheit der Integrationsunwilligen – auch wenn diese Menschen hier geboren sind und die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Die Probleme sind so gravierend geworden, dass für Deutsche das Zusammenleben immer schwieriger wird: Türken, die auch als Berliner in der dritten Generation ihre Ehefrauen vornehmlich aus heimatlichen Dörfern holen, ungenügende Sprachkenntnisse von hier aufgewachsenen Kindern und jugendliche Serientäter, die sich außerhalb jeder staatlichen Autorität wähnen. Aus Sorge, all die anpassungsbereiten Ausländer würden pauschal mit in einen Topf geworfen, hat Barbara John bei diesen Konflikten zuweilen die klaren Worte gescheut. Klare Grenzen zu setzen und Forderungen notfalls mit Zwang durchzusetzen, darum kommt Berlin nicht herum – oder jede Integration wird scheitern. gn

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